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Gewalt gegen Frauen verletzt uns alle

Der Internationale Tag gegen Gewalt gegen Frauen erinnert daran, dass Verbrechen jeden Tag passieren. In allen Ländern, in allen Kulturen. Auch bei uns.

Diese Telefonnummer ist - leider - eine der wichtigsten Nummern in Deutschland. Es ist die Nummer des Hilfetelefons Gewalt gegen Frauen. 2013 wurde es eingeführt, als erstes Rund-um-die-Uhr-Beratungsangebot in 15 Sprachen für Frauen, die von Gewalt betroffen sind. Und es wird genutzt: Allein in den ersten vier Monaten nach dem Start gab es mehr als 33.000 Telefonkontakte.

25 Prozent aller Frauen erleben Gewalt in ihrer Partnerschaft.

Diese Zahlen machen deutlich, dass die Gewalt gegen Frauen nicht nur ein Problem ferner Länder ist, sie passiert auch hier, oft in den eigenen vier Wänden - und bleibt viel zu oft unentdeckt. In den meisten Fällen von Vergewaltigungen oder Prügel kennen die Opfer den Täter persönlich. Einer aktuellen Studie der Europäischen Union zufolge ist etwa jede dritte Frau in Deutschland von körperlicher oder sexueller Gewalt betroffen. Rund 25 Prozent aller Frauen erleben Gewalt in ihrer Partnerschaft

"Gewalt gegen Frauen verletzt uns alle"

Um das Bewusstsein für so viel Unrecht zu schärfen, hat Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig zum Tag gegen Gewalt gegen Frauen zu einer Selfie-Aktion aufgerufen. Wer ein Zeichen gegen Gewalt setzen will, kann unter dem Hashtag #hilfetelefon mit der Nummer des Hilfetelfons oder auch dem Statement "Gewalt gegen Frauen verletzt uns alle". Viele Politiker und Prominente haben bereits mitgemacht, wie hier die Schauspielerinnen Ania Niedieck und Juliette Menke.

Wie sehr Gewalt gegen Frauen in ganz Europa verbreitet ist, brachte in diesem Jahr auch eine Studie der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) ans Licht: Jede dritte Frau in Europa, die 15 Jahre oder älter ist, wurde demnach Opfer von körperlicher Gewalt oder sexueller Misshandlung. Fünf Prozent der 42.000 befragten Frauen wurden vergewaltigt. Acht Prozent sagten, dass die Übergriffe innerhalb des letzten Jahres stattgefunden hätten.

Auch in anderen europäischen Ländern wird darum versucht, mit Kampagnen die Menschen zu animieren, nicht mehr wegzusehen. Besonders eindrucksvoll und drastisch ist das Video der serbischen Regierung über häusliche Gewalt:

Mehr Info zum "Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen" unter www.bmfsfj.de.

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