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Ingrid Betancourt aus Geiselhaft befreit

Ingrid Betancourt ist frei: Nach mehr als sechs Jahren hat das Militär die ehemalige kolumbianische Präsidentschaftskandidatin aus der Gewalt der Farc-Rebellen gerettet.

Zusammen mit Betancourt kamen 14 weitere Geiseln frei, es gab keine Verletzten. Dem Militär war es laut Betancourt gelungen, sich als Farc-Rebellen auszugeben. Die Entführer brachten die Geiseln selbst zum Hubschrauber, mit dem die Soldaten gelandet waren. Erst in der Luft gaben sich die kolumbianischen Streitkräfte zu erkennen.

Betancourt fiel am Flughafen von Bogotà ihren Eltern in die Arme: "Es ist wie ein Wunder", sagte sie. Sie lobte Präsident Alvaro Uribe, dessen Wiederwahl die Farc geschwächt hätte. Und sie bedankte sich für die dauerhafte weltweite Unterstützung. Vor allem die Franzosen hatten sich für die Freilassung Betancourts stark gemacht . Es war jahrelang ergebnislos verhandelt worden

Die damalige Präsidentschaftskandidatin Betancourt war 2002 während des Wahlkampfes in Kolumbien von Farc-Rebellen entführt worden. Seitdem hatte man sie im Dschungel versteckt. Wieder und wieder schilderte Betancourt ihre bedrückende Haft in Briefen an ihre Angehörigen, äußerte zuletzt Todessehnsucht.

Die kolumbianische Farc (Revolutionäre Streitkräfte Kolumbiens) hält nach Regierungsangaben weiterhin rund 700 Menschen in ihrer Gewalt. Sie ist mit etwa 15.000 Kämpfern die größte kolumbianische Guerilla-Gruppe und kämpft gegen den Staat. Ihren Kampf finanziert die Farc größtenteils mit Lösegeld und Drogenhandel.

Fotoshow: Betancourt nach ihrer Befreiung

Fotos: Getty Images/ dpa (1)

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