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Urlaubsansturm In diesem beliebten Reiseland kann es im Sommer eng werden

Eine Frau fotografiert die Architektur einer Innenstadt
© ysbrandcosijn / Adobe Stock
In diesem Sommer wird es voll in Europas beliebtesten Urlaubs-Spots. In einem Land sollen es etwa 11 Prozent mehr Tourist:innen sein als im Vorjahr. Was das für deine Urlaubspläne bedeutet, liest du hier.

Reiseunternehmen warnen bereits davor, dass es in diesem Jahr schwierig werden könnte, Last-Minute-Angebote zu ergattern. Denn die Nachfrage sei in diesem Jahr höher und Flüge in beliebte Urlaubsorte sowie Hotels seien bereits stark frequentiert. Wer in diesem Jahr ins europäische Ausland reisen wolle, müsse sich also besser früher als später darum kümmern. Eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen ist Italien. Dort werden bereits Vorkehrungen getroffen, damit das Tourismusgeschäft gut anläuft, anstatt ins Stocken zu geraten.

Italien: 11 Prozent mehr Tourist:innen erwartet

Im Jahr 2023 könnte laut dem italienischen Forschungsinstitut Demoskopika die höchste Zahl an Übernachtungen seit 2010 verzeichnet werden. Präsident Raffaele Rio sprach sich für eine Beschleunigung der Planung im Land aus. Rund 127 Millionen Tourist:innen und um die 442 Millionen Übernachtungen erwarte das Land in diesem Jahr. Das seien 11,2 Prozent mehr Tourist:innen als im Vorjahr. Es brauche daher einen nationalen Strategieplan und regionale Maßnahmen, so Rio. Neben Tourist:innen aus dem Inland werden 61 Millionen Menschen aus dem Ausland in Italien erwartet, also fast die Hälfte der Besucher:innen.

Eine Chance für Italien

Während die bloßen Zahlen erst einmal für volle Hotspots auf den italienischen Reiserouten sprechen, bedeuten sie ebenso eine Chance für das beliebte Urlaubsland. Laut Raffaele Rio müsse nun unausgeschöpftes Potenzial im Land genutzt werden. Es sei auch an der Zeit, veraltete Tourismussysteme zu überarbeiten. Etwa 89 Milliarden Euro sollen den Schätzungen zufolge durch den Tourismus ins Land fließen.

Laut einer Mitteilung von Demoskopika dürften außerdem alle regionalen Ziele einen positiven Reisetrend erleben. So sieht der Zuwachs in einigen der Top-Urlaubsregionen aus:

  • Trentino-Südtirol: 52,6 Millionen Übernachtungen (+ 15,4 Prozent) und 12,1 Millionen Tourist:innen (+ 11,8 Prozent)
  • Venetien: 73,3 Millionen Übernachtungen (+ 14,8 Prozent) und 19,1 Millionen Tourist:innen (+ 11 Prozent)
  • Die Marken: 13 Millionen Übernachtungen (+ 13,4 Prozent) und 2,7 Millionen Tourist:innen (+ 13,8 Prozent)
  • Molise: 584.000 Übernachtungen (+ 13,4 Prozent) und 182.000 Tourist:innen (+ 14,3 Prozent)
  • Toskana: 49,8 Millionen Übernachtungen (+ 13,4 Prozent) und 14 Millionen Tourist:innen (+ 13,5 Prozent)
  • Latium: 33,8 Millionen Übernachtungen (+ 12,8 Prozent) und 11,5 Millionen Tourist:innen (+ 12,8 Prozent)
  • Sizilien: 15,9 Millionen Übernachtungen (+ 12,7 Prozent) und 4,9 Millionen Tourist:innen (+ 8,9 Prozent)

Wer Ruhe und Entspannung sucht, sollte große Städte wie Rom oder Venedig meiden – oder beliebte Urlaubsziele wie den Gardasee. Ein entspannter Urlaub in kleineren Orten, beispielsweise in Kombination mit einer hübschen Ferienwohnung, kann aber in vielen Regionen des Landes genossen werden.

Immer mehr Maßnahmen wegen übermäßigem Tourismus

Viele stark frequentierte Regionen haben inzwischen Maßnahmen ergriffen, um die Zahlen an Besucher:innen einzuschränken. So fallen für Übernachtungen in einigen Städten Extragebühren für Tourist:innen an und in Venedig soll es demnächst eine Art Eintrittspreis geben, der für Tagestrips entrichtet werden muss. Dieser variiert je nach Saison zwischen drei und zehn Euro. Wer die Insel Giglio besuchen möchte, muss ebenfalls ein Tagesgeld bezahlen. Tourist:innen, die mit dem Auto auf die Insel möchten, dürfen dies in der Hauptsaison im August nur, wenn sie mindestens fünf Nächte auf der Insel bleiben. Weitere Beschränkungen gibt es an einigen Urlaubsorten. Ein vorheriger Blick auf die lokale Webseite lohnt sich.

Verwendete Quellen: demoskopika.it, comune.venezia.it, veneziaautentica.com, traghetti-giglio.it, zdf.de

lkl Brigitte

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