Auf dem Weg zur Arbeit hat ein 64-Jähriger in Zürich einen Herzstillstand in der Trambahn erlitten. Wie das Schweizer Nachrichtenportal "20 Minuten" berichtet, verstarb der Mann noch in der Bahn. Offenbar blieben sowohl der Herzstillstand als auch sein Tod von den übrigen Mitfahrenden unbemerkt – und so fuhr der Tote sechs Stunden lang in der Tram durch Zürich. Erst dann wurde eine Passagierin auf ihn aufmerksam und alarmierte den Tramfahrer.
Die herbeigerufenen Rettungskräfte konnten allerdings nur noch den Tod feststellen. "Mein Vater war schon seit Stunden tot", sagte der Sohn des Verstorbenen "20 Minuten". Auf Videoaufnahmen der Züricher Verkehrsbetriebe sei zu sehen, war er plötzlich zusammengesackt und regungslos sitzen geblieben war. Laut Stadtpolizei Zürich kann eine Beteiligung von Dritten ausgeschlossen werden. Die Familie des Toten ist in ihrer Trauer auch entsetzt darüber, dass der Notfall keinem der übrigen Passagiere aufgefallen war. "Die Ignoranz der Leute macht mich fassungslos und traurig", sagte der Sohn.
Herzdruckmassage kann Leben retten
Die Angehörigen machen den tragischen Fall nun öffentlich, um Menschen für ähnliche Situation zu sensibilisieren, in denen andere schnelle Hilfe benötigen. "Zivilcourage ist leider nicht mehr alltäglich. Die Leute sind heutzutage zu sehr auf sich konzentriert und nehmen ihre Umwelt gar nicht mehr wahr", erklärte der 40-jährige Sohn des Verstorbenen.
Für seinen Vater kam jede Hilfe zu spät. Im Notfall sind Passanten dazu aufgerufen, sofort einen Krankenwagen oder die Polizei zu alarmieren. Bei einem Herzstillstand ist es außerdem wichtig, so schnell wie möglich Erste Hilfe zu leisten, da das Gehirn schon nach wenigen Minuten der Sauerstoffunterversorgung Schaden nehmen kann. Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte sollte daher eine Herzdruckmassage durchgeführt werden.
Quellen: 20 Minuten / Apotheken-Umschau
Dieser Artikel erschien ursprünglich auf stern.de.