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Mörder von Herne auf der Flucht: Hat er wieder zugeschlagen?

Mörder von Herne auf der Flucht: Hat er wieder zugeschlagen?
© Polizei
Ein 19-Jähriger ersticht einen 9-jährigen Jungen und brüstet sich mit der grausamen Tat im Netz. Womöglich hat er noch weitere Menschen getötet.

Was ist passiert?

Am Montag ging bei der Polizei ein schrecklicher Hinweis ein: Ein Mann habe sich im "Darknet" (einer Ecke des Internets, in dem man sich anonym bewegen kann) damit gebrüstet, einen 9-jährigen Jungen getötet zu haben. Kurz nachdem die Polizei gegen 18.35 Uhr bei dem verdächtigen Reihenhaus im Herne eintraf, machte sie eine grausige Entdeckung: Im Keller lag die Leiche des Jungen.

Der flüchtige Bewohner des Hauses, der 19-jährige Marcel H., ist nach Angaben der Polizei auf den Fotos im Darknet klar zu identifizieren. Es gebe Bildmaterial, auf denen sich der Täter mit blutverschmierten Händen neben dem Leichnam zeigt. Nach derzeitigem Ermittlungsstand wurde das Kind mit mehreren Messerstichen getötet. Bei dem Opfer handelt es sich offenbar um einen Nachbarsjungen, mit dem Marcel Heße oft gesehen wurde.

Was ist über Marcel H. bekannt?

Marcel H. hat laut Polizei Kampfsport betrieben, er gilt als schüchtern und kontaktarm. Die Ermittler beschreiben ihn als etwa 1,75 Meter groß, blond und sehr schlank. Auf dem Fahndungsfoto trägt er eine Drahtbrille und das Haar sehr kurz. Vermutlich trägt er Tarnkleidung.

Die Polizei bittet Zeugen, die Marcel H. sehen, sich zu melden. Sie warnt aber davor, den Mann selbst anzusprechen. Er sei gefährlich und möglicherweise bewaffnet. Die zuständige Mordkommission hat unter der Rufnummer 0234 / 909-4244 ein Telefon für Hinweise zur Tat eingerichtet. Wer Marcel H. sieht, kann aber auch direkt den Notruf 110 wählen.

Gibt es weitere Opfer?

Die Polizei Bochum teilte mit, dass in einem Internetchat weitere Bilder aufgetaucht sind, die eventuell dem gesuchten Marcel H. zuzuordnen sind. Eine Person, die sich als der Mörder des Jungen aus Herne ausgibt, veröffentlichte am Dienstagnachmittag folgenden Text in dem Chat:

"Ich habe mich in die Hand geschnitten, als ich das 120 kg Biest bekämpfte. Sie leistete mehr Widerstand als das Kind. Ich folterte aus ihr die Daten für Bank, PC und Telefon heraus, deshalb kann ich den Namen nicht veröffentlichen."

Die Polizei fragt nun die Bevölkerung: Gibt es eine Frau, von deren Konto ab dem 7.3. verdächtige Abhebungen erfolgt sind, oder die seit dem 7.3. vermisst wird?

Die Ermittler fügten hinzu: "Es ist nicht ausgeschlossen, dass es sich um eine Falschmeldung handelt, aber die Gefahrenlage macht es nötig, das ernst zu nehmen."

Update: Nach vier Tagen auf der Flucht hat sich H. inzwischen den Behörden gestellt.

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