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Paket-Revolution: Bald bekommen wir unsere Bestellung nicht mehr nach Hause

Paket-Revolution: Bald bekommen wir unsere Bestellung nicht mehr nach Hause
© g-stockstudio / Shutterstock
Wer online bestellt, hat's bequem - schließlich kommt das Objekt der Begierde quasi von allein bis nach Hause. Doch damit könnte schon bald Schluss sein!

"Wir haben Sie leider nicht angetroffen" - wer diese Postkarte im Briefkasten hat, weiß: Jetzt muss ich wieder in den Paketshop und meine Online-Bestellung abholen. Doch der Weg zum Paketshop könnte bald schon Standard werden. Denn: Mit Hermes plant der erste Paket-Zusteller, bald nicht mehr bis nach Hause zu liefern!

Zustell-Revolution: Was plant Hermes genau?

Zunächst möchte der Lieferdienst die Zahl seiner Paketshops (aktuell 15.000 in Deutschland) ausbauen und mit neuer Technik ausstatten. Anschließend soll ein Großteil der Pakete nicht mehr zu den Empfängern nach Hause geliefert werden, sondern in einen nahe gelegenen Paketshop, wo die Empfänger es dann abholen können.

Was verspricht sich Hermes davon?

Natürlich geht es darum, Geld zu sparen. Die Probleme in der Paket-Branche sind seit Jahren bekannt: Die Zahl der Online-Bestellungen explodieren, Zusteller werden schlecht bezahlt und haben kaum Zeit, ihre Pakete an die Empfänger auszuliefern.

Thomas Horst von Hermes sagt: "Zustellung an der Haustür ist zeitaufwändig, teuer und verursacht Verkehr und Emissionen. Durch eine konsolidierte Zustellung an PaketShops hingegen könnten in kürzester Zeit deutlich mehr Pakete mit deutlich weniger Fahrten ausgeliefert werden. Verkehr und Emissionen würden gesenkt, Lieferzeiten verkürzt. Zudem sind viele Menschen tagsüber ohnehin nicht zuhause, da bietet sich eine Abholung an den Shop geradezu an."

Muss ich dann kilometerweit laufen, um mein Paket zu bekommen?

Das klingt schlimm - doch so soll es zunächst nicht kommen. Die neue Strategie will Hermes vor allem in Großstädten ausbauen. Nochmal Thomas Horst: "Unsere Idealvorstellung ist ein PaketShop-Netz, bei dem der Kunde in Städten nicht mehr als fünf Minuten gehen muss, um die nächste Annahmestelle zu erreichen. Je näher unsere Shops am Kunden sind und desto länger sie geöffnet haben, desto attraktiver wird es für den Kunden, sie zu nutzen. Interessant für uns sind deshalb Shops mit ausgedehnten Öffnungszeiten. Das können zum Beispiel Tankstellen sein, aber auch Supermärkte, Kioske und U-Bahnhöfe."

Betrifft das auch andere Paketdienste?

Angekündigt hat diesen Schritt bislang nur Hermes. Ob auch DHL, DPD und andere langfristig vermehrt an Shops und nicht mehr nach Hause ausliefern wollen, müssen wir abwarten …

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