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Heidi Klum über Weinstein: "Naiv zu denken, so was passiert nur in Hollywood"

Harvey Weinstein und Heidi Klum bei einer AIDS-Gala.
© Gettyimages/Gisela Schober
Er soll Schauspielerinnen und Models sexuell belästigt haben: Filmemacher Harvey Weinstein steht seit Tagen harten Vorwürfen gegenüber. Jetzt äußert sich auch Topmodel Heidi Klum.

Auf einer AIDS-Gala im vergangenen Jahr strahlten sie noch gemeinsam in die Kamera – jetzt hat sich auch Heidi Klum zum Sex-Skandal um Harvey Weinstein geäußert. "Grausame Geschichten", nennt sie die Ereignisse, die nun nach und nach ans Licht kommen. "Ich wünschte, das sei eine seltene Erscheinung in unserer Gesellschaft", sagte Heidi dem People-Magazin. Leider sei das aber nicht der Fall.

Eingeschüchtert und bedroht

"Wir wären naiv, zu denken, dass dieses Verhalten nur in Hollywood vorkommt", sagt die 44-Jährige. Vielmehr sei der Fall nur ein Beispiel für die grundsätzliche Misshandlung von Frauen – weltweit. "Ich glaube, man findet kaum eine Frau – mich selbst eingeschlossen –, die nicht schon mal ein Erlebnis hatte, bei dem sie sich eingeschüchtert oder bedroht gefühlt hat von einem Mann, der seine Macht, Position oder seine körperliche Überlegenheit ausgenutzt hat", sagt Heidi. 

Sie bewundere die "mutigen Frauen", die sich jetzt gegen den Filmmogul aussprechen. Weinstein soll den Vorwürfen zufolge jahrzehntelang Schauspielerinnen und Models sexuell belästigt haben. Die Opfer schwiegen bislang, offenbar weil der 65-Jährige drohte, ihre Karriere zu zerstören.

"Er hat mich vergewaltigt"

Eine, die jetzt spricht, ist Rose McGowan. Der "Charmed – Zauberhafte Hexen"-Star schrieb in einem Tweet, Weinstein habe sie vergewaltigt. Das habe sie dem beteiligten Filmstudio auch gesagt – "immer und immer wieder". Unternommen habe jedoch niemand etwas. Weil das Filmstudio zum Versand-Riesen Amazon gehört, richtete McGowan ihr Statement an Amazon-Chef Jeff-Bezos persönlich. Das Unternehmen suspendierte daraufhin den Leiter des Studios.

Nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe distanzieren sich immer mehr Prominente von Weinstein. Auch der ehemalige US-Präsident Barack Obama verurteilte die Taten des Hollywood-Produzenten aufs Schärfste. "Michelle und ich sind angewidert von den jüngsten Enthüllungen um Harvey Weinstein", schreibt der Ex-Präsident in einem gemeinsamen Statement mit seiner Frau.

"Jeder Mann, der Frauen auf diese Art und Weise erniedrigt und degradiert, muss dafür verurteilt und zur Rechenschaft gezogen werden, unabhängig von Reichtum und Status", heißt es in dem Statement weiter. 2013 hatte Michelle Obama den Hollywood-Produzenten noch als "wundervollen Menschen, einen guten Freund und einfach ein Kraftwerk" bezeichnet.

kia

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