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800 Stellen H&M entlässt angeblich hunderte junge Mütter: Das sagt der Moderiese

H&M Filiale
© Roger Utting / Shutterstock
H&M steht in der Kritik. Der Moderiese soll 800 Stellen abbauen – und dabei vornehmlich junge Mütter entlassen wollen. H&M dementiert die Vorwürfe.

Die Modekette H&M ist diese Woche Inhalt zahlreicher negativer Schlagzeilen. In einem Bericht des "Business Insider" wird dem Konzern vorgeworfen, zahlreiche Stellen abzubauen – und dabei vornehmlich junge Mütter zu entlassen. 

800 Entlassungen bei H&M geplant

"Die Mitarbeiter bei H&M haben Angst um ihren Job und um ihre Gesundheit", zitiert das Magazin eine Mitarbeiterin von H&M, die anonym bleiben will. Seit 2018 habe das Unternehmen laut Informationen von "Business Insider" deutschlandweit bereits 3.000 Stellen abgebaut, nun sollen 800 weitere folgen. Das Pikante: Dabei soll es sich vornehmlich um die Arbeitsplätze junger Mütter handeln. 

Woher stammen die Vorwürfe? Im Zuge des Stellenabbaus soll H&M ein Freiwilligenprogramm entworfen haben, das "Business Insider" vorliegen soll. Dabei können sich Mitarbeiter*innen freiwillig für eine Entlassung mit entsprechender Abfindung entscheiden. Nur soll die Geschäftsführung das Programm nun vornehmlich Angestellten in Elternzeit anbieten wollen, sie seien die "prädestinierte Gruppe" für das Programm. 

H&M dementiert Vorwürfe – Eltern sollen geschützt sein

Was ist dran an den Vorwürfen? In Elternzeit können Mitarbeiter*innen nicht gekündigt werden. Das bestätigt H&M auf Anfrage von Brigitte.de: "Wichtig zu betonen ist, dass Kolleg*innen in Elternzeit selbstverständlich von betriebsbedingten Kündigungen ausgenommen werden und ausschließlich die Möglichkeit haben sich für das Freiwilligenprogramm zu entscheiden, sofern sie sich beruflich verändern möchten." Das Programm solle durch attraktive Konditionen eine "mildere" Alternative zu Kündigungen darstellen. Es richte sich nicht vorrangig an Mütter und Väter, sondern an "alle Kolleg*innen aus unterschiedlichen Beschäftigungsverhältnissen". 

Aber: Wenn sich nicht genügend Angestellte entscheiden sollten, freiwillig zu gehen, muss tatsächlich mit Entlassungen gerechnet werden. Denn H&M bestätigt auf Nachfrage, dass als Reaktion auf die Corona-Krise und den Nutzerwandel ein Stellenabbau von rund 5 Prozent aller Mitarbeiter*innen in den Geschäften in Deutschland geplant sei – das entspräche 800 Menschen, die ihre Arbeit verlieren würden. Wer davon letztendlich betroffen sein wird, ist unklar. Laut H&M soll die Entscheidung jedoch nach einer "Sozialauswahl" getroffen werden: "Diese schützt nach geltendem Arbeitsrecht Mitarbeiter*innen, die eine Kündigung mit besonderer sozialer Härte treffen würde, wie beispielsweise Mütter und Väter", heißt es von Seiten der Presseabteilung. 

verwendete Quellen: Business Insider, Der Spiegel, H&M Presse

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