Eigentlich ist sich die Menscheit da ziemlich einig: Küken sind sehr, sehr niedlich. Selbst erbitterte Feinde würden sich bei dieser Frage sofort die Hand schütteln und gegenseitig bestätigen: Ja. Echt niedlich, diese Küken.
Und wenn jemand vor unseren Augen plötzlich anfinge, ein Küken nach dem anderen in einen Küchenmixer zu werfen? Dann wären wir uns alle vermutlich genauso einig bei dem Impuls, die Küken zu retten, die Polizei zu rufen oder, je nach Veranlagung, eine Schlägerei zu beginnen.
Aber: Genau das passiert täglich in Deutschland, ohne dass sich viele Menschen daran stören. Jedes Jahr werden laut Tierschutzbund etwa 21 Millionen Küken in Mastbetrieben vergast oder lebendig in eine Art Häckselmaschine geworfen und zu Tiermehl verarbeitet. Man muss kein Vegetarier sein, um das abscheulich zu finden.
Das macht natürlich niemand aus Freude an der Tierquälerei, sondern aus Profitstreben: Männliche Küken legen später keine Eier und sind daher aus wirtschaftlicher Sicht überflüssig. Ein alltäglicher Vorgang, über den man nicht lange nachdenken möchte, weil man sonst schreien müsste.
Aber es gibt Hoffnung: Noch vor Ostern soll laut Agrarminister Christian Schmidt (CSU) ein "realistischer Zeitplan zum Ausstieg aus der Kükentötung" vorliegen. Ein guter Anfang, aber dem Tierschutzbund geht das nicht schnell genug: Präsident Thomas Schröder sieht in dieser Vorgehensweise einen "eklatanten Verstoß gegen das Tierschutzgesetz", wo es nicht um Ausstiegsfristen gehen könne, sondern nur um ein sofortiges Verbot.
Massentötung von Küken - Protest per Online-Petition
Wie schnell die Massentötung der Küken tatsächlich verboten wird, bleibt abzuwarten. Bis dahin ist es schon einmal möglich, per Online-Petition ein Zeichen zu setzen.