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Grünes Licht fürs Betreuungsgeld

Der monatelange Streit um das Betreuungsgeld für die häusliche Erziehung (von Gegnern auch "Herdprämie" genannt) ist beendet. CDU/CSU und SPD einigten sich am Mittwoch auf einen Kompromiss.

"Das Veto des Finanzministers ist weg", verkündete Familienministerin Ursula von der Leyen nach der Klausurtagung der Fraktionsspitzen. SPD-Politiker Peer Steinbrück hatte sich bislang vehement gegen den Erziehungsbonus gesträubt. Nun setzte die Union ihren Willen durch - allerdings ließ sich die SPD noch nicht auf eine konkreten Regelung festnageln. Fest steht nur, dass "ab 2013 für diejenigen Eltern, die ihre Kinder von ein bis drei Jahren nicht in Einrichtungen betreuen lassen wollen oder können, eine monatliche Zahlung eingeführt werden soll." Wie hoch die Summe ist und unter welchen Bedingungen sie ausgezahlt wird, das entscheidet der Gesetzgeber erst in fünf Jahren.

"Die Einigung zeigt, dass wir als Bundesregierung geschlossen hinter den Familien stehen", freute sich von der Leyen. Dabei hatte die Ministerin das umstrittene Betreuungsgeld zunächst selbst als "bildungspolitische Katastrophe" bezeichnet, knickte dann aber unter dem Druck der CSU ein. Diese hatte ihre Zustimmung zum Gesetz für den Krippenausbau an die Zahlung eines Betreuungsgeldes für die Kindererziehung zu Hause geknüpft.

Das Betreuungsgeld ist umstritten. Befürworter sehen darin einen gerechten Ausgleich für die Leistung der Eltern bei der Kindererziehung. Kritiker fürchten, dass es die klassische Rollenverteilung fördert und dafür sorgt, dass wieder mehr Frauen zu Hause bleiben. Der hierbei oft genannte Begriff "Herdprämie" wurde wiederum von Sprachkritikern zum Unwort des Jahres gewählt.

Auch in der BRIGITTE.de-Community wurde das Thema heiß diskutiert.

denk/miro

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