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Good News Feministischer Dokumentarfilm über die Anti-Baby-Pille

The Business of Birth Control
© Abby Epstein
Good News: Wie zeitgemäß ist die Anti-Baby-Pille? +++Erstes osteuropäisches Land bringt Ehe für alle auf den Weg +++ Ikea verkauft pflanzliche Gerichte günstiger als tierische +++ Mehr Schutz für Frauen: Pille danach wird kostenlos

Die schönsten Nachrichten im BRIGITTE-Good-News-Ticker für Oktober 2022

Die Nachrichten zeigen häufig den Schrecken dieser Welt – aktuell zum Beispiel die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg. Doch es gibt nicht nur die dunklen Seiten, unsere Welt hält so viel Schönes für uns bereit. Wir wollen die kleinen Alltäglichkeiten feiern und euch etwas Positives mit auf den Weg geben. Es ist Zeit für Good News – wenn nicht jetzt, wann dann?

24. Oktober 2022

Feministischer Dokumentarfilm über hormonelle Verhütung

Über Jahrzehnte hinweg verschrieb man die Pille jungen Mädchen, die sich den Auswirkungen von Hormonen auf ihren Körper noch nicht bewusst waren. Manche sind nicht älter als 14, wenn sie die Anti-Baby-Pille als "Heilmittel" gegen alle Beschwerden von Frauenärzten verschrieben bekommen: gegen Periodenkrämpfe und Pickel ist sie eine Universalwaffe. Am 18. August feiert sie ihren 62. Geburtstag – was wäre der Feminismus ohne sie? Doch mittlerweile haben wir nicht mehr 1960 und eine kritische Beleuchtung hormoneller Verhütung ist längst überfällig.

Mögliche gesundheitliche Folgen, wie ein erhöhtes Thrombose-Risiko, Gewichtszunahme oder der Verlust des Sexualtriebs bis hin zu Veränderungen des persönlichen Wesens, können nicht länger ausgeklammert werden. Denn obwohl die Pille einen großen Beitrag zur sexuellen Selbstbestimmung von Frauen geleistet hat, ist der Eingriff in den weiblichen Organismus erheblich und sollte näher beleuchtet werden. 

Es gibt bestimmt einfachere Projekte, als einen feministischen Dokumentarfilm zu drehen. Bekannterweise ist die Filmindustrie noch immer sehr männlich geprägt, ebenso wie die Investoren-Landschaft. Doch jetzt gibt es ihn und "The Business of Birth Control" von Ricki Lake und Abby Epstein feiert Deutschland-Premiere. Eine echte Good-News, wenn man bedenkt, dass noch immer 58 Prozent der 18- und 19-Jährigen (Stand 2020 in Rheinland-Pfalz) die Pille verschrieben bekommen. Auch wenn die Zahl dank erhöhter Aufmerksamkeit für die Risiken und Nebenwirkungen zurückgeht, sind es immer noch zu viele Frauen, die ohne das richtige Maß an Beratung und Aufklärung zu dieser Art der hormonellen Verhütung geleitet werden. Doch gibt es längst Methoden ohne die Einnahme von Hormonen, mit denen man den weiblichen Zyklus besser kennenlernt und so, wie zum Beispiel "Daysy", die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage festgestellt werden. Es gibt Alternativen und sie werden immer besser! 

Endlich beginnt die Zeit, in der der weibliche Körper ins Zentrum der Aufmerksamkeit von Medizin und Forschung rückt. Zu lange waren Studien und Medikamente vor allem auf Männer zugeschnitten. Im Dokumentarfilm über hormonelle Verhütung geht es ebenso darum, die Lobby hinter "dem Geschäft mit der Geburtenkontrolle" zu beleuchten. 

12. Oktober 2022

Erstes osteuropäisches Land bringt Ehe für alle auf den Weg

Slowenien bringt als erstes osteuropäisches Land die Ehe für alle auf den Weg. Das Parlament in Ljubljana stimmte mit einer eindeutigen Mehrheit von 48 Stimmen für eine entsprechende Gesetzesänderung. 29 Abgeordnete stimmten dagegen, eine Person enthielt sich.

Das Verfassungsgericht hatte das bisher geltende Gesetz als diskriminierend beurteilt, da die Heirat als Vereinigung von Mann und Frau definiert und nur für heterosexuelle Paare das Recht auf eine Adoption vorsah. Im Juli sprach das Verfassungsgericht gleichgeschlechtlichen Paaren bereits das Recht auf eine Heirat und Adoption von Kindern zu.

Mit der nun verabschiedeten Änderung stelle das slowenische Parlament schlicht fest, "dass Unterschiede kein Grund für Diskriminierung sein sollten", sagte Staatssekretär Simon Maljevac bei der Vorstellung des entsprechenden Entwurfs. Sie würden die Rechte gleichgeschlechtlicher Paare anerkennen, "die diese schon vor langer Zeit hätten bekommen sollen."

11. Oktober 2022

Wer vegetarisch wählt, zahlt weniger

Oftmals sind Optionen wie vegane Gerichte mit einem Aufpreis verbunden. Das hat Ikea seit Oktoberbeginn geändert. In ganz Deutschland zahlt ihr für Gemüsebällchen und Veggie-Hotdogs nun weniger als für fleischige Gerichte.

Das schwedische Einrichtungshaus vertritt die Meinung, dass plant-based Produkte für mehr Menschen erschwinglich sein sollten und eben nicht nur ein Luxus für diejenigen, die es sich leisten können. Der CEO der Inka-Gruppe Jesper Broding hatte sich dazu in einem Pressestatement geäußert. Es soll außerdem Besucher:innen einladen, die vegetarische Alternative zu probieren, anstatt wie gewohnt die klassischen Köttbullar zu wählen.

In Österreich ist dies schon länger der Fall, im Ikea-Bistro werden die Veggie-Gerichte zu ein bis zwei Euro weniger angeboten. Der Möbelriese verkauft jährlich 600 Millionen Gerichte und hat somit eine große Reichweite an Käufer:innen, die beeinflusst werden können.

10. Oktober 2022

Die Pille danach wird in Frankreich kostenlos

Und wieder ist Frankreich Vorreiter. 1999 war Frankreich das erste europäische Land, das die Pille danach ohne Rezept erhältlich machte. Ab dem kommenden Jahr 2023 werden sie das erste deutsche Nachbarland sein, das die Pille danach nicht nur rezeptfrei, sondern auch kostenlos anbietet. Auch Vorsorgeuntersuchungen für sexuell übertragbare Krankheiten für alle Personen bis 26 Jahren sollen dort in Zukunft kostenfrei möglich sein.

Der französische Gesundheitsminister, François Braun, erklärte in einem Interview mit dem französischen Nachrichtenportal "20 Minutes", dass beide Maßnahmen ab dem kommenden Jahr Teil eines neuen Gesetzentwurfs zur Finanzierung der französischen Sozialversicherung seien. "Wir wollen die Frauen besser schützen, indem wir ihnen den Zugang zur Notfallverhütung oder 'Pille danach' in den Apotheken erleichtern, gratis und ohne Rezept, in jedem Alter."

Frankreich ist insgesamt Vorreiter in Sachen Verhütung und Vorsorgeleistungen. Seit dem 1. Januar 2022 werden die Kosten für Verhütungsmittel und damit verbundene Arztbesuche bei unter 25-Jährigen von der staatlichen Krankenversicherung getragen. In Deutschland sind die Kosten für die Pille danach unterschiedlich hoch. Wer sie sich verschreiben lässt, könnte sie je nach Krankenkasse kostenlos oder zumindest günstiger bekommen. Über 22-Jährige müssen die Kosten allerdings selbst tragen.

7. Oktober 2022

Annie Ernaux erhält Literatur-Nobelpreis

Annie Ernaux erhält den Nobelpreis für Literatur des Jahres 2022. Bekannt ist die 82-jährige französische Schriftstellerin durch ihre autofiktionale Technik – sie verwandelt autobiografische Erlebnisse in große Literatur. In Deutschland sind ihre Bücher beim Suhrkamp Verlag erschienen in der Übersetzung von Sonja Finck. Das Nobelpreiskomittee der Schwedischen Akademie zeichnet Ernaux "für ihren Mut und den klinischen Scharfblick, mit denen sie die Wurzeln, Entfremdungen und kollektiven Beschränkungen der persönlichen Erinnerung bloßlegt" aus.

Den Durchbruch schaffte sie 2017 mit dem Werk "Die Jahre". Die folgenden Werke "Die Scham", "Der Platz" und "Eine Frau" rangierten ebenfalls auf den Bestseller-Listen. In wenigen Tagen wird ein weiteres Buch erscheinen, ein dünnes Büchlein mit dem Titel "Das andere Mädchen". Annie Ernaux schreibt darin über eine vor ihr selbst geborene und verstorbene Schwester, die sie nie kennenlernen konnte.

6. Oktober 2022

Ab sofort gibt es in ausgewählten REWE-Märkten vegane Produkte auch an der Frischetheke!

In mehr als 50 bundesweiten REWE-Märkten wurde das vegane Sortiment an der Bedientheke bereits getestet. Die Idee dahinter: So können sich Kund:innen rund um die Produkte optimal beraten lassen und genau die Portionen kaufen, die sie auch benötigen. Mit dem neuen Service zeigt das Unternehmen, dass es vegane Ernährung begleiten und Verbraucher:innen ein umfangreiches Sortiment anbieten möchte. 

Und die vegane Auswahl ist groß! Sie umfasst pflanzliche Alternativprodukte für Fleisch, Wurst, Käse und Fisch. Ob also vegane Salami, vegane Leberwurst, vegane Grillspieße, veganes Steak, verschiedene gereifte Käsealternativen oder auch vegane Feinkostsalate – hier wird jede:r fündig. Optimal auch für diejenigen, die sich ausprobieren oder kleinere Portionen kaufen möchten. 

Zu finden sind die Produkte in den REWE-Märkten im Thekenbereich von Feinkost oder Käse. Damit sie auf den ersten Blick erkannt werden können, sind die veganen Produkte mit einem V-Label ausgezeichnet. Beim nächsten Einkauf einfach mal drauf achten!

5. Oktober 2022

Dieser Frischling hat sich eine neue tierische Familie gesucht

Inmitten einer Kuhherde im niedersächsischen Landkreis Holzminden tobt ein kleiner Frischling umher. Wildschwein Frida hat sich der Herde angeschlossen und wird besonders fürsorglich von ihren neuen Müttern umsorgt. Landwirt Friedrich Stapel hatte den Neuzugang vor etwa drei Wochen entdeckt: "Mit einmal habe ich gesehen: Da hinten läuft doch etwas Kleines hinterher." Mittlerweile sei das Wildschwein-Kind richtig in die Herde integriert, eine Kuh habe sogar die Hauptfürsorgearbeit übernommen.

Ihren Namen hat Frida von den Kindern aus der Gemeinde erhalten. Dort ist die kleine Wildschweindame mittlerweile eine richtige Attraktion. Der örtliche Jäger sei bereits informiert, das Tier nicht abzuschießen. Zwar wisse Stapel als Bauer, dass die Tiere erheblichen Schaden anrichten können, aber "das ist ja eine ganz andere Nummer, also wer da nicht weich wird, ist schuld."

Der Bauer vermutet, dass Frida beim Überqueren der Weser den Anschluss an ihre Artgenossen verloren habe und sich dann den dort grasenden Kühen angeschlossen habe. Wenn alle friedlich bleiben, dann darf Frida im Winter zusammen mit den Mutterkühen in den Stall ziehen. "Es jetzt alleine zu lassen, wäre ja auch unfair."

4. Oktober 2022

Diese Laterne funktioniert mit Hundekot

In England gibt es eine ganz besondere Straßenlaterne – denn sie tauscht Hundekot gegen Licht und sorgt somit auch noch für eine saubere Nachbarschaft. Die Laterne wird nicht mit Strom betrieben, sondern leuchtet durch Biogas, welches aus den Hinterlassenschaften der Hunde gewonnen wird. Die Idee entstand wie so häufig aus einem Ärgernis heraus. Der britische Erfinder Brian Harper war genervt von den Hundehaufen im Park und wollte eine positive Lösung finden.

Darum steht jetzt im englischen Malvern Hills eine Straßenlaterne, die mithilfe von Hundekot betrieben wird. So funktioniert es: Den Hundehalter:innen werden Papierbeutel kostenlos zur Verfügung gestellt, die gefüllten Beutel werden dann in einem Behälter an der Laterne entsorgt. Mithilfe eines Griffs wird der Beutel in den integrierten Biokomposter befördert. Sowohl der Beutel als auch der Inhalt zersetzen sich innerhalb weniger Tage. Bei diesem Prozess entsteht Biogas. Dieses Gas besteht zu 60 Prozent aus Methan und zu 40 Prozent aus Kohlendioxid. 

Das Gasgemisch wird in einen Behälter gesammelt und lässt mit Einsetzen der Dämmerung die Straßenlaterne erleuchten. Für zwei Stunden Licht werden zehn Tüten Hundekot benötigt. Neben dem Gas entsteht auch Düngemittel. Diese kann anschließend ebenfalls weiterentwickelt werden. 

Noch mehr Good News gefällig?

Für noch mehr gute Laune schaut doch einfach in unseren Good-News-Ticker aus September.

Verwendete Quellen: watson.de, faz.net, spiegel.de, goodnews.eu

slr / lvt / mwe Brigitte

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