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Warum Dunja Hayalis Rede so bewegend war

Dunja Hayali ist mit der "Goldenen Kamera" ausgezeichnet worden. Die TV-Journalistin bedankte sich mit einer emotionalen Rede, die das Publikum im Saal sichtlich berührte. Uns auch.

Ausgezeichnet für ihre objektive Berichterstattung

Seit 2007 moderiert Dunya Hayali das ZDF-Morgenmagazin, nun ist sie in der Kategorie „Beste Information“ mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet worden. Den Preis erhielt sie für ihre objektive Berichterstattung über die Flüchtlingskrise.

In ihrer Dankesrede sagte Dunja Hayali, dass sie den Preis sofort zurückgeben würde, wenn sie damit die Situation in Deutschland ändern könnte. Dabei spielte sie auf den Hass an, der die Gesellschaft spaltet und vergiftet – durch rassistische Kommentare im Netz, aber auch durch verbale Angriffe auf Migranten und Journalisten auf offener Straße.

Die Journalistin, die irakischer Abstammung ist, wird selbst regelmäßig Opfer verbaler Attacken. „Was da gerade abgeht, ist wirklich mit Verrohung der Sprache überhaupt nicht mehr zu beschreiben: Bedrohungen, Beschimpfungen, Beleidigung, Vergewaltigungswünsche.“

„Glaubt eigentlich irgendjemand, dass das irgendwas bringt, dieser ganze Hass?"

Gleichzeitig plädierte Hayali vehement für Meinungsvielfalt und Meinungsfreiheit, setzte aber auch eine klare Grenze. "In einem Land, in dem die Meinungsfreiheit so ein hohes Gut ist, darf und muss jeder seine Sorgen und Ängste äußern, ohne gleich in die rechte Nazi-Ecke gestellt zu werden. Aber wenn Sie sich rassistisch äußern, dann sind Sie verdammt nochmal ein Rassist.“

Was zählt: Demut, Anstand, Menschlichkeit, Dankbarkeit

Anschließend ging sie auf die Werte ein, die eine offene, friedliche Gesellschaft notwendigerweise braucht, und die ihr ihre Eltern mit auf den Weg gegeben hätten: "Andere und Andersdenkende zu respektieren, Menschen in Not, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder Religion zu helfen. Demut, Anstand, Menschlichkeit, Dankbarkeit."

Und sie appellierte an die Menschen im Saal und vor dem Fernseher: „Ich habe eigentlich nur eine Bitte: Seien Sie offen, bleiben Sie fair, differenzieren Sie. Wahrheit braucht einfach Zeit.“

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