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Gleichberechtigung: Deutschland hinter Ruanda und Philippinen

Gleichberechtigung: Deutschland hinter Ruanda und Philippinen
© Pier Marco Tacca/Getty Images
Politische Teilhabe, Bezahlung, Hausarbeit, Gesundheit: Hättet ihr gedacht, dass Deutschland in Sachen Gleichberechtigung nur auf Platz 11 kommt?

Das Weltwirtschaftsforum hat die Chancen für Frauen in 145 Ländern unter die Lupe genommen. Genauer: ihre Teilhabe an Wirtschaft, Bildung, Gesundheit und Politik. Der Gender Gap Report 2015 zeigt, dass es in den vergangenen zehn Jahren weltweit Fortschritte gab - aber auch Rückschritte.

Deutschland nur auf Platz 11

Während zwei Entwicklungsländer auf die ersten Plätze kamen, verfehlte Europas führende Wirtschaftsmacht den Einzug in die Top Ten: Deutschland erreichte Platz elf. Die besten Chancen haben Frauen in den Ländern Nordeuropas: Island, Norwegen, Finnland und Schweden. Auf Platz fünf folgt Irland, dann Ruanda, die Philippinen, die Schweiz, Slowenien und Neuseeland (Platz 10).

Warum schneidet Deutschland so schlecht ab?

Deutschlands Frauen leiden vor allem unter dem Gender Pay Gap: In vergleichbaren Jobs verdienen sie immer noch deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen. Deshalb kam Deutschland in Sachen Lohngerechtigkeit nur auf Platz 83. Auch beim Zugang zum Arbeitsmarkt klafft eine große Lücke.

Warum liegt Ruanda so weit vorne?

Ruanda liegt vor allem bei der politischen Teilhabe vorne. Über die Hälfte der Abgeordneten im Parlament sind weiblich, und fast die Hälfte der Ministerposten ist mit Frauen besetzt. Außerdem sind viele Frauen berufstätig. Die Gründe hierfür sind allerdings bedrückend: Bei dem Völkermord 1994 wurden vor allem Männer getötet.

Und was machen die Philippinen besser?

Die Philippinen punkten in allen Bereichen: Der Zugang von Frauen zu medizinischer Versorgung, Bildung, Politik und zum Arbeitsmarkt sind sehr gut.

Fortschritte und Rückschritte weltweit

Die größten Fortschritte weltweit gab es bei der politischen Teilhabe: Immer mehr Frauen bestimmen die Geschicke ihrer Heimatländer mit.

Auch bei der Hochschulbildung legten sie zu: In 97 Ländern studieren inzwischen mehr Frauen als Männer. Viele Akademikerinnen schaffen es aber trotzdem nicht, eine qualifizierte Arbeit zu finden. Und in rund 30 Ländern wuchs die Kluft zwischen Frauen und Männern bei den Bildungschancen sogar noch weiter.

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