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Gender Gap im Sport So unterstützt du deine Tochter, sportlich zu bleiben

So unterstützt du deine Tochter, sportlich zu bleiben
© Angie Wheeler / Adobe Stock
Durch fehlende Vorbilder, Motivation und sichere Räume hören Mädchen oft in jungen Jahren auf, sich sportlich zu betätigen – insbesondere im Vergleich zu Jungen. Wie du weibliche Teenager unterstützen kannst, die Liebe zum Sport aufrechtzuerhalten, erfährst du hier.

Nicht nur in der alltäglich gelebten Sportpraxis sind Mädchen und junge Frauen unterrepräsentiert – sowohl im organisierten Sport als auch in der Nutzung öffentlich zugänglicher Flächen fehlt es an weiblichen Vorbildern. Egal ob man sich den benachbarten Bolzplatz oder die Skateanlage anschaut, man wird dort vermehrt Jungs antreffen. Genauso sieht es in Vereinen für Mannschaftssport aus. Die Jungs gehen nachmittags zum Fußballtraining, spielen Basketball oder Tennis, wohingegen viele Mädchen – falls sie mal aktiv eine Sportart betrieben haben – diese oftmals bereits in jungen Jahren wieder an den Nagel hängen. 

Unter anderem liegt das daran, dass viele Einrichtungen als männlich konnotiert wahrgenommen werden: "Jungen nutzen öffentlichen Raum mehr als Mädchen. Sie verdrängen sie allein durch ihre Präsenz oder aktiv. Sobald zum Beispiel irgendwo ein schlichter Bolzplatz ist, werden Mädchen ihn nicht benutzen. Es ist ein vorauseilender Gehorsam, sie würden das gar nicht so bewusst artikulieren. Aber der Raum ist für sie als männlich verankert, sie halten sich fern", erklärt Sportpädagogin Petra Gieß-Stüber gegenüber "Zukunftspaket"

Warum verlieren Mädchen die Liebe zum Sport?

Die Vereinigung "Women in Sport" aus Großbritannien hat es sich zum Ziel gesetzt, das Ungleichgewicht zwischen Jungen und Mädchen und die Gründe dafür sichtbar zu machen und diesen bestmöglich entgegenzuwirken. Denn sportliche Betätigung ist wichtig für ein gesundes Leben, die Psyche und kann auch das Selbstvertrauen positiv beeinflussen. Eine Studie des gemeinnützigen Vereins von 2022 zeigt, dass von 2,1 Millionen Mädchen zwischen elf und 16 Jahren nur 48 Prozent im Alter von 13 bis 16 einmal wöchentlich einen Mannschaftssport betreiben, im Vergleich dazu sind es bei den Jungen 68 Prozent. Außerdem gibt fast die Hälfte der weiblichen Teenager das sportliche Hobby nach dem 13. Lebensjahr auf – die Wahrscheinlichkeit ist dreimal so hoch wie bei Jungen. 

Neben Sexismus und der damit einhergehenden Unterrepräsentation von Frauen im Sport spielen auch körperliche Veränderungen im Zuge der Pubertät eine große Rolle bei der Teilhabe. Die Wahrscheinlichkeit, dass Mädchen sich verletzlich und unsicher fühlen, steigt, wenn die erste Regelblutung einsetzt, die Brüste größer werden oder Haare an Stellen wachsen, an denen vorher keine waren. All das kann sich negativ auf das Selbstbewusstsein und auf ihre Motivation und ihren Spaß am Sport auswirken. Die Studie von "Women in Sport" belegt beispielsweise auch, dass 34 Prozent der Befragten auf den Sportunterricht verzichten, weil sie es unangenehm finden, wenn man sie anschaut.

Teilhabe von Mädchen im Sport unterstützen

Damit Mädchen am Ball bleiben, brauchen sie die nötige Förderung. Wenn sie früh genug von Familienmitgliedern, Lehrkräften und Coaches unterstützt werden und ihnen dabei geholfen wird, Sport als Ausgleich zu sehen, als sicheren Ort, an dem sie Druck ablassen und neue Freundschaften schließen können, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch im steigenden Alter dranbleiben. Positive Vorbilder und Angebote wie Sportcamps oder Trainings, die rein für Mädchen konzipiert sind, können helfen, Barrieren abzubauen.

Sport ist wichtig für einen gesunden Körper und Geist. Fangen Kinder frühzeitig an, Aktivitäten in ihren Tagesablauf zu integrieren, sinkt das Risiko für Einsamkeit. Durch Social Media und Co. verbringen Kinder und Jugendliche sowieso einen großen Teil des Tages allein in ihren Zimmern vor Bildschirmen, fehlende "echte" Kontakte können zu Stimmungsschwankungen und Unausgeglichenheit führen. Sportliche Betätigung hebt hingegen die Laune und birgt viele Vorteile. Damit die Angebote gleichermaßen von Jungen wie auch Mädchen genutzt werden, müssen lediglich sichere Räume geschaffen werden. Denn oftmals scheitert es – wie oben angemerkt – daran.

eke Brigitte

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