Anzeige

Gender Gap Darum bewerben sich Frauen so selten auf Führungspositionen

Frau sitzt am Schreibtisch
© Hova/peopleimages.com / Adobe Stock
Woran liegt's, dass Frauen sich viel seltener auf Führungspositionen bewerben als Männer? Die Gründe für den Gender-Bewerbungs-Gap sind vielfältig.

Natürlich sind es nicht nur Bücher, Serien und das Internet, die Einfluss auf das Selbstbewusstsein von jungen Mädchen haben – sie spielen aber auf jeden Fall eine große Rolle. Vor allem, wenn sie täglich über viele Monate und Jahre hinweg ein ganz bestimmtes Bild in unseren Köpfen formen, wie ein Mädchen zu sein, auszusehen und welche Abenteuer sie zu erleben hat. 

Mädchen halten sich für weniger talentiert als Jungs

Und so schockierte eine Pisa-Studie aus dem Jahr 2018 unter sage und schreibe 72 Ländern, die aufzeigte, dass sich Teenager-Mädchen trotz besserer Qualifikation ganz grundsätzlich untalentierter einschätzten, als Jungs es tun; dass die Selbstsicherheit von Mädchen zwischen acht und 14 Jahren um 30 Prozent einstürzt, und dass sich – und so schließt sich der Kreis – Mädchen schon als Teenager für ihre spätere berufliche Laufbahn ein deutlich geringeres Gehalt ausrechnen, als Jungs es tun. Kein Wunder, dass sich junge Frauen Studien zufolge später auf Stellen erst dann bewerben, wenn sie 100 Prozent der Anforderungen erfüllen, während Männer ihre Bewerbung schon bei 60 Prozent der Anforderungen losschicken! 

So viel also zu der Frage, "Warum sich Frauen nicht auf Führungsstellen bewerben." Wobei das vielleicht auch daran liegen könnte, dass Frauen in Führungspositionen im Vergleich zu Männern viel mehr Gegenwind bekommen, bei Außenterminen doppelt so oft als Praktikant:innen oder Assistent:innen eingestuft werden und ganz allgemein wesentlich seltener ermutigt werden, überhaupt in Führung zu gehen.

Die Ehen von Frauen in Führungspositionen werden häufiger geschieden

Hinzu kommt ein immer noch völlig unbeleuchteter, eher privater Grund für so wenig Frauen im Chefinnensessel: Ende 2022 ging ein Video der US-amerikanischen Journalistin Stefanie O’Connell Rodriguez viral, in dem sie Studien zitierte, die allesamt belegen, dass Frauen, die Hauptverdienerinnen in der Beziehung sind und ihre Männer komplett finanzieren, von diesen Männern häufiger betrogen werden; dass der Stress-Level von Partnern steigt, sobald ihre Ehefrauen mehr als 40 Prozent zum Haushaltseinkommen beitragen; dass Frauen in Führungspositionen sofort einer signifikant höheren Gefahr ausgesetzt sind, dass die Ehe in einer Scheidung endet. Du darfst gern selbst entscheiden, wie viele Affe-hält-sich-die-Augen-zu-Emojis an dieser Stelle angebracht wären.

Nachschlag gefällig?

Buchcover
© PR

Frauen sterben eher, wenn sie von einem Mann statt von einer Frau operiert werden; die Inflation ließ Preise für weibliche Kleidung höher steigen als für männliche … Weitere Fakten zum Haareraufen liefert Alexandra Zykunov in "Was wollt ihr denn noch alles?!". (304 S., 16 Euro, Ullstein)

Brigitte

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel