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Spaniens Wunder Baby Jesus wurde nach Gebärmutter-Transplantation geboren

Geburt: Neugeborenes
© MANUEL / Adobe Stock
Baby Jesus ist bereits jetzt etwas ganz besonderes – für seine Eltern ohnehin, aber auch für die behandelnden Ärzte. Denn die Gebärmutter, in der er heranwuchs, wurde seiner Mama transplantiert.

Bereits am 10. März kam Baby Jesus in Spanien zur Welt. Seine Geburt brauchte jedoch viele Jahre Vorbereitung. Er ist das erste Baby, das in Spanien nach einer Gebärmuttertransplantation geboren wurde. Seine Mutter Tamara Franco hatte sich bereits vor drei Jahren dem heiklen Eingriff im Hospital Clínic in Barcelona unterzogen.

Es war ein sehr harter und sehr schöner Prozess, und trotz aller Risiken hat er sich gelohnt.

Das erklärt Mama Tamara auf der Pressekonferenz. 

Tamara Franco leidet am Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndrom (MRKH), einer angeborenen Störung des weiblichen Fortpflanzungssystems, von der weltweit eine von 5.000 Frauen betroffen ist. Diese Frauen werden ohne Gebärmutter und Eileiter geboren und können daher nicht schwanger werden. Sie haben Eierstöcke und sexuelles Verlangen, aber keinen Menstruationszyklus.

Ihre Schwester spendet Gebärmutter

Im Oktober 2020 wurde bei Tamara schließlich die erste Gebärmuttertransplantation Spaniens durchgeführt. Eine sehr komplexe Operation, die rund 20 Stunden in Anspruch nahm. Besonders rührend: Die Gebärmutter spendete ihre eigene Schwester. Rund zwei Monate später zeigte sich schon der Erfolg: Ihre erste Periode setzte ein. Bis zum ersten Embryonentransfer dauerte es dann nochmal sechs Monate. Nach einer Fehlgeburt in der achten Woche, wurde Tamara schließlich mit Baby Jesus schwanger. 

Schwangerschaft mit Komplikationen

Allerdings sei die Schwangerschaft für Franco keine durchweg positive Zeit gewesen. Sie habe an Präeklampsie gelitten. Damit bezeichnet man das Auftreten von Bluthochdruck mit einer vermehrten Eiweißausscheidung im Urin während der Schwangerschaft, die in ihrem Fall möglicherweise mit den Medikamenten in Zusammenhang steht, welche sie aufgrund der transplantierten Gebärmutter einnehmen musste.

Geburt per Kaiserschnitt
© clinicbarcelona.org

Baby wird in der 30. Woche per Kaiserschnitt geboren

Nachdem diese Komplikation diagnostiziert worden war und um maximale Sicherheit für die werdende Mama und das Baby zu gewährleisten, wurde beschlossen den Kleinen in der 30. Schwangerschaftswoche per Kaiserschnitt auf die Welt zu bringen. Bei seiner Geburt wog Jesus 1.125 g und musste im Anschluss noch mehrere Wochen im Krankenhaus bleiben, um sich weiterzuentwickeln und an Gewicht zuzulegen.

Keine Geschwister für Jesus

Für Mama Tamara wird Jesus das einzige Kind bleiben, erklärte sie. Die Gebärmutter soll zudem wieder entfernt werden, damit sie nicht lebenslänglich Medikamente einnehmen muss.

Mit einem Gewicht von 3,2 Kilo durfte der kleine Jesus das Krankenhaus inzwischen verlassen und mit Mama und Papa zu Hause ankommen.

Eltern mit Kinderwagen
© clinicbarcelona.org

In Deutschland war im Oktober 2016 erstmals einer Frau die Gebärmutter einer lebenden Spenderin eingepflanzt worden, die 2019 ihr erstes Baby zur Welt brachte.

Quelle: clinicbarcelona.org

jba Brigitte

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