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Schottland Für Gleichberechtigung: Schule fordert Jungen auf, Röcke zu tragen

Für Gleichberechtigung: Zwei Mädchen mit Schuluniform
© milatas / Shutterstock
Eine Schule im schottischen Edinburgh forderte Jungen, Mädchen und Lehrer:innen auf, einen Tag lang Röcke zur Schule zu tragen. Damit wollen sie zeigen: Kleidung hat kein Geschlecht.

Als eine Grundschule in Schottland die Nachricht erreichte, dass ein Junge in Spanien vom Unterricht suspendiert wurde, nur weil er einen Rock trug, ließen sie sich etwas Besonderes einfallen. Um sich mit dem Jungen zu solidarisieren, führten sie den "Wear a Skirt to School Day" (Trage-einen-Rock-zur-Schule-Tag) ein.

Grundschule für mehr Gleichberechtigung

Die Castleview-Grundschule im schottischen Edinburgh forderte sowohl Mädchen, als auch Jungen dazu auf, am "Wear a Skirt to School Day" teilzunehmen. Die Klasse P6B (die sechste und letzte Klassenstufe der schottischen Grundschule) hatte das Projekt initiiert. Hintergrund ist die spanische Kampagne "La ropa no tiene género" (Kleidung hat kein Geschlecht). Sie wurde in der spanischen Stadt Bilbao ins Leben gerufen, nachdem der 15-jährige Mikel Gomez vom Unterricht suspendiert wurde, weil er einen Rock in der Schule trug. Zudem wurde ihm ein Gang zum Psychologen empfohlen.

Um die Kampagne zu unterstützen und sich mit Mikel Gomez zu solidarisieren, hatten die Schüler:innen der Castleview-Grundschule die Idee, dass neben Lehrerinnen und Schülerinnen auch Lehrer und Schüler am 4. November Röcke zur Schule tragen sollten. Damit wollten sie ein Zeichen für Gleichberechtigung setzen und die Toleranz fördern, berichtet das lokale Nachrichtenportal "Edinburgh Live".

Lehrerin berichtet auf Twitter

Miss White, die Lehrerin der Klasse P6B, teilte ihre Begeisterung für die Kampagne auf der Social-Media-Plattform Twitter und rief dort ein paar Tage vorher zum Mitmachen auf. "Wir haben den 'Wear a Skirt to School Day' organisiert, um ein Bewusstsein für die #LaRopaNoTieneGénero-Kampagne zu schaffen", schrieb die Lehrerin.

Ihre Klasse habe bereits viel über Geschlechterstereotype gelernt und auch darüber, wie wichtig es sei, mit diesen zu brechen. Miss White betonte zudem, dass niemand dazu gezwungen werde, etwas zu tragen, was ihm/ihr nicht gefalle. Sie hoffe aber, dass viele dabei helfen werden, die Botschaft zu verbreiten.

Aktion erntet auch Kritik

Die Aktion rief bei den Eltern und in den sozialen Medien gemischte Reaktionen hervor. Vor allem im Netz ließen sich einige Stimmen vernehmen, denen die Aktion gar nicht gefiel. So etwas verderbe die Kinder, behauptete ein User auf Twitter. "Der Brief eines Kindes hat also einen solche Aufruhr verursacht, dass Erwachsene den Verstand verlieren und diesen Unsinn befürworten", kommentiert ein weiterer Nutzer den Tweet der Lehrerin. 

Viele Menschen waren aber ebenso überzeugt von der Aktion wie die Lehrerin und die Kinder und unterstützten den Tag. So lautet ein Kommentar in den sozialen Medien: "Sie sind selbstbewusste junge Lernende, die ermutigt werden, sie selbst zu sein und andere so zu akzeptieren und zu lieben, wie sie sind. Gut gemacht, Castleview." Auch ein Sprecher der Stadtverwaltung äußerte sich zu der Aktion: "Als Schottlands Hauptstadt setzen wir uns voll und ganz für die Förderung von Vielfalt ein." Man wolle Respekt, Toleranz und Verständnis besonders in den Schulen fördern.

Quellen: "Daily Mail", "Mirror", "Edinburgh Live"

Dieser Artikel erschien ursprünglich bei stern.de.

mlm

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