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Maskuline Frauen im Porträt

Maskuline Frauen entziehen sich starren Geschlechterkategorien und werden auch heute noch diskriminiert. Das Fotoprojekt "Butch" feiert ihre Schönheit.
Fotografin Meg Allen
Fotografin Meg Allen
© megallenstudio.com

Meg Allen war 18, als ihr die Augen geöffnet wurden. Die Kalifornierin stieß auf den Bildband "Nothing but the Girl" von Susie Bright and Jill Posener. Darin waren Fotos von homosexuellen Frauen zu sehen, die sich vollkommen von den femininen Frauen unterschieden, die überall in Medien, Magazinen und Werbung zu sehen waren. Sie waren androgyn und maskulin, dabei sexy und selbstbewusst. Sie passten nicht in die Geschlechterklischees unserer Gesellschaft. So wie Meg Allen selbst. "Ich hatte endlich das Gefühl, meine Leute gefunden zu haben", schreibt sie auf ihrer Website.

Als Antwort auf dieses Buch und seine Protagonistinnen startete die Fotografin 15 Jahre später ihr Fotoprojekt "Butch". "Butch" ist das Slangwort für maskulin auftretende Lesben. "Das Projekt soll zeigen, dass wir es heute einfacher haben als die Frauen damals, und es soll ihnen dafür danken, dass sie die Vorarbeit dafür geleistet haben", so Meg Allen. Mit ihren Porträts will sie die Ästhetik, die Identität und die Darstellung maskuliner Frauen ausloten.

Meg Allen fotografierte für ihr Projekt vor allem Freundinnen und Bekannte aus der San Francisco Bay Area. Mehr als 200 Bilder sind bislang entstanden, die sie in einer ständig wachsenden Online-Galerie präsentiert.

Alle Protagonistinnen haben Erfahrungen mit Diskriminierung aufgrund ihres Aussehens gemacht. "Sie sind es gewöhnt, nicht akzeptiert zu werden und missbilligende Blicke von Fremden zu bekommen. Sie sind es gewöhnt, sich zu verstecken und möglichst wenig Aufmerksamkeit zu erregen - Aufmerksamkeit, die manchmal in Gewalt umschlagen kann", schreib Allen.

Die Fotografin ist dennoch froh, dass sie im Jahr 2014 lebt und stolz darauf sein kann, wer sie ist. "Es wird Zeit, dass man uns unseren Raum dafür lässt, auszusehen wie wir aussehen. Wir sind nicht gefährlich. Wir wollen nicht die Struktur der natürlichen Welt zerstören. Wir wollen einfach so sein, wie wir sind."

Mehr über Meg Allen und ihr Projekt "Butch" lesen Sie unter megallenstudio.com.

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