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Filmvorstellung "Der Wunsch" "Den Wunsch nach einem Leben mit Kind, den kann man nicht einfach wegschneiden"

Szene aus dem Kinofilm "Der Wunsch"
"Der Wunsch" läuft seit dem 14. März in deutschen Kinos.
© PR
Gefilmt über zehn Jahre, ist der Dokumentarfilm "Der Wunsch" ein intimes Porträt zweier Frauen, ihrer Liebe und ihrer wiederholten Versuche, sich trotz enormer Herausforderungen ihren Wunsch nach einem gemeinsamen Kind zu erfüllen.

Um es gleich vorweg zu sagen: Der Regisseurin Judith Beuth ist damit ist ein zutiefst berührender, poetischer Film gelungen, der auch davon erzählt, welche Kraft Liebe entfalten und was sie alles aushalten kann, wenn die Liebenden wirklich im Austausch miteinander sind.

Als Judith Beuth vor zehn Jahren mit den Dreharbeiten beginnt, kennt sie eine der beiden Protagonistinnen, Maria, bereits seit Jugendtagen – und war dabei, als jene einen Badeunfall hatte und seitdem im Rollstuhl sitzt. Allein wie diese Maria ihr Leben im Rollstuhl lebt, mit wie viel Lebensfreude, Zuversicht, Herzenswärme und dem unbedingten Willen zur Selbstbestimmtheit sie es beim Schopfe packt, allein das wäre schon einen Film wert.

In "Der Wunsch" aber geht es um den Kinderwunsch, den Maria und ihre zehn Jahre ältere Lebensgefährtin Christiane haben und der so drängend ist, dass beide sich auf eine zehn Jahre lange Ärzt:innen-und-Samenbanken-Odyssee ins europäische In- und Ausland begeben, um ihn wahr werden zu lassen.

Maria und Christiane
Maria und Christiane beim Arzt.
© PR

Das Versprechen der Liebe

Als Zuschauer:in ist man sozusagen live dabei, wie die biologische Uhr tickt, Druck und Kummer steigen, und spürt die gnadenlose Härte der natürlichen Ordnung in diesem Punkt. Christiane ist 40 Jahre alt, als der Film beginnt, und 50, als er endet, und mit ihm die Hoffnung. Denn ja: Man ahnt es und spoilert auch nicht zu viel, wenn man sagt: Der Wunsch selbst wird unerfüllt bleiben.

Was sich aber im Laufe dieses Jahrzehnts und Filmes erfüllt, ist das Versprechen auf eine Liebe in all ihren Facetten. Die beiden Frauen lieben sich, leben fast symbiotisch miteinander, entfernen sich über all die Herausforderungen, wachsen jede für sich und finden immer wieder durch Gespräche und echte Zugewandtheit zueinander.

Das ist berührend zu sehen und zauberhaft eingefangen in unaufgeregten und dennoch intimen Szenen und Gesprächen und immer wieder eingestreuten szenischen Zeichnungen, die die Handlung skizzenhaft illustrieren – ein schöner Einfall der Regisseurin, der in Verbindung steht zum künstlerischen Beruf Marias.

Christiane im BRIGITTE Podcast

Auf die Frage, welche Phasen das Wünschen durchlaufe und wo sie jetzt stehe, zum Thema Kinderwunsch, antwortet Christiane im Interview für unseren BRIGITTE-Podcast "MENO AN MICH":

"Ich bin jetzt in der Verarbeitungsphase. Den Wunsch nach einem Leben mit Kind, den kann man nicht einfach wegschneiden. Und ich denke mal, das wird mich irgendwie noch das ganze Leben lang begleiten, dass ich mir ein Kind ansehe und denke: Es wäre schön gewesen, das wird bleiben. Und wie ich diese Lücke schließe, weiß ich jetzt einfach noch nicht."

Am Ende des Films sitzen beide Frauen am Feuer, ermattet von allem, was war. Und wie sie sich verabschieden, von allem, was nicht sein wird, das muss man sehen, das spoilern wir hier nicht.

Hier geht's zum Podcast:

"Der Wunsch" läuft seit dem 14. März 2024 in deutschen Kinos.

Brigitte

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