Anzeige

Gender Pay Gap im Fußball Diese Aktion ist ein Lichtblick am Fußballhimmel

Dänische Fußballnationalmannschaft
© Image Photo Agency / Getty Images
Feminismus News: Dänische Fußballer lehnen höhere Bezahlung ab – zu Gunsten des Frauenteams +++ Noch 134 Jahre bis zur Gleichstellung von Frauen +++ 11 Femizide am Tag! Daher ist es so bedeutsam, dass Mexiko nun eine Frau zur Präsidentin hat.

Der feministische News-Ticker für Juni 2024

Hier könnt ihr gesellschaftlich relevante News mit feministischer Perspektive nachlesen.

19. Juni 2024

Dänische Fußballer lehnen höhere Bezahlung ab – zu Gunsten des Frauenteams

Die dänische Nationalmannschaft setzte sich erfolgreich dafür ein, dass der Gender Pay Gap der Branche behoben wird. Bei den Verhandlungen über den neuen Vierjahresvertrag mit dem Dänischen Fußballverband (DBU) lehnten die Fußballer eine Erhöhung ihrer Prämien vehement ab. Stattdessen forderten sie eine Gehaltsanpassung für den Frauenfußball. Mit Erfolg: Das Team der Frauen soll künftig die gleiche Bezahlung erhalten, damit soll der Gender Pay Gap bis zum Ende der EM behoben sein. 

Die dänische Gewerkschaft Spillerforeningen hat die Fußballprofis bei ihrer Forderung im Sinne der Gleichstellung unterstützt. "Die Herren-Mannschaft hat sich dafür entschieden, keine Änderungen der Bedingungen in ihrem neuen Vertrag zu fordern", erklärte Spillerforeningen-Direktor Michael Sahl Hansen gegenüber der internationalen Profifußballgewerkschaft (Fifpro). Zudem hätten die Spieler nicht nach besseren Bedingungen für sich selbst gesucht, sondern sich Gedanken über die Unterstützung des Frauenteams gemacht, so Sahl Hansen laut "Spiegel". Neben der Anhebung der Gehälter für die Mannschaft der Frauen soll nun auch ein verbesserter Versicherungsschutz und ein Entwicklungsfonds gewährleistet sein. Ein echter Lichtblick am Fußballhimmel. 

14. Juni 2024

Bis zur weltweiten Gleichstellung von Frauen dauert es noch 134 Jahre

Laut aktuellem Global Gender Gap Report, den das Weltwirtschaftsforum seit 2006 jährlich veröffentlicht, wird der Weg bis zur Gleichstellung aktuell länger statt kürzer. Eine ernüchternde Erkenntnis. Denn wenn es in diesem Tempo weiter geht und keine größeren politischen und gesellschaftlichen Veränderungen vorgenommen werden, dann wird es noch 134 Jahre dauern bis Frauen die gleichen Rechte und Chancen erhalten wie Männer. 

Die Studie bezieht die Teilbereiche Bildung, Gesundheit und Lebenserwartung sowie wirtschaftliche Chancen und politische Beteiligung mit in die Auswertung ein. Fast alle Bereiche schneiden im Vergleich zu 2023 schlechter ab, lediglich die wirtschaftliche Gleichstellung soll laut aktuellem Bericht 17 Jahre früher eintreten als letztes Jahr gedacht, dennoch erst 2176. Im Bereich Gesundheit ist die globale Parität wohl immerhin zu 96 Prozent verwirklicht.

Deutschland belegt Platz 7

Die ersten drei Plätze des aktuellen Rankings belegen Island, Finnland und Norwegen. Deutschland liegt auf Platz 7 und hat zum Vorjahr keine deutlichen Verbesserungen erzielt – immerhin aber auch keine Verschlechterung. Insgesamt sah die weltweite Prognose im Vorjahr jedoch besser aus als dieses Jahr. Laut dieser wäre der Weg bis zur weltweiten Gleichstellung nämlich drei Jahre kürzer ausgefallen. 

5. Juni 2024

Mexiko hat nun eine Frau zur Präsidentin. Aber – wie bedeutungsschwer ist dieses Wahlergebnis?

Es war der größte Wahltag in der Geschichte Mexikos. Seit Sonntag steht es fest, Claudia Sheinbaum hat nach offiziellen Hochrechnungen der Wahlbehörde zufolge die Präsidentschaftswahl in Mexiko gewonnen. Damit wäre die Linkspolitikerin, die am 1. Oktober 2024 ihr neues Amt antreten wird, die erste Präsidentin des Landes mit rund 130 Millionen Einwohner:innen. Sie gehört wie ihr Vorgänger, der linkspopulistische "Noch"-Präsident Andrés Manuel López Obrador, der Partei Morena an. Sheinbaum konkurrierte gegen eine andere Frau, Xóchitl Gálvez, die für das Zweckbündnis der drei größten Oppositionsparteien antrat, konnte die Wahl aber mit um die 60 Prozent der Stimmen für sich entscheiden. 

11 Femizide pro Tag: "Es ist an der Zeit, dass wir ein sicheres Mexiko für Frauen schaffen"

Gewaltkriminalität ist in Mexiko ein großes, mitunter durch Drogenkartelle geschürtes, Problem, daher ist auch die Herausforderung immens, die auf Sheinbaum zukommt. Nicht nur der Wahlkampf war von schlimmen Gewalttaten überschattet – mehr als 30 Kandidat:innen wurden im Voraus getötet –, nein, Machismus prägt den Alltag vieler Mexikaner und insbesondere den der Mexikanerinnen. Immer noch werden elf Frauen pro Tag getötet und 70 Prozent aller Frauen über 15 Jahre haben bereits Gewalt im Alltag erlebt. Die Feministin und Dokumentarfilmerin Guadalupe Sánchez Sosa bringt es auf den Punkt. Gegenüber "tagesschau" sagte sie: "Ich hoffe sehr, dass eine neue Präsidentin mit den Frauen kommuniziert, in den Austausch geht, uns zuhört. [...] Es ist an der Zeit, dass wir endlich ein sicheres Mexiko für Frauen schaffen."

eke Brigitte

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel