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Mode mit Haltung: Häftlingskleidung in der Ukraine

Mode mit Haltung: Häftlingskleidung in der Ukraine
© imago/Eastnews
Die Krise in der Ukraine spiegelt sich auf den Laufstegen der Fashion Week in Kiew wider. Designer Aleksey Zalevskiy steckte seine Models in Häftlingskleidung.

Nun ist es offiziell: In einer feierlichen Zeremonie unterzeichnete Russlands Präsident Wladimir Putin den Vertrag, der die zuvor ukrainische Halbinsel Krim zum Teil der Russischen Föderation macht. Vertreter der prorussischen Krim-Führung setzten ebenfalls ihre Unterschriften unter das Dokument. Die Sorge um weitere gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen ukrainischen Soldaten und den prorussischen "Selbstverteidigungskräften" wächst. Auch in der Ukraine gehen die Proteste weiter. Ein Ende der Krise ist nicht abzusehen.

Mode mit Haltung: Häftlingskleidung in der Ukraine
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Trotz der angespannten Lage präsentieren derzeit rund 40 Modedesigner ihre Kollektionen unweit des Unabhängigkeitsplatzes Maidan. Zunächst überlegten die Organisatoren der 17. Fashion Week, die Modewoche zu verschieben - und entschieden sich dagegen. Die Krise zeigt sich jedoch in den Entwürfen der meist ukrainischen Designer.

So steckte Aleksey Zalevskiy seine Models in Häftlingskleidung und säumte den Laufsteg mit Zäunen, hinter denen weitere, vermeintlich leblose Models lagen. Es ist nicht das erste Mal, dass das "Enfant Terrible" der ukrainischen Modeindustrie mit seinen ungewöhnlichen Designs Haltung zeigt. Für sein Projekt "Fashion Aid" designte er drei Kollektionen, die er Aids-Kranken widmete - und die zum Teil von HIV-positiven Models präsentiert wurden. Die Einnahmen aus der Kleiderauktion spendete er HIV-positiven Kindern und ihren Pflegefamilien.

Mode mit Haltung: Häftlingskleidung in der Ukraine
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Anders als in den vergangenen Jahren ist diesmal kein einziger russischer Designer bei der Fashion Week in Kiew dabei. Laut Veranstalterin Iryna Danylevska habe dies aber keine politischen Gründe. Doch auch die sonst sehr präsente russische Presse ist der Fashion Week ferngeblieben, weil eine positive Berichterstattung aus der Ukraine in Russland zurzeit nicht erwünscht ist.

Nicole Wehr

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