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"Elterngeld Plus": Das verbessert sich für Familien

"Elterngeld Plus": Das verbessert sich für Familien
© Francesca Schellhaas / photocase.de
Mütter und Väter stärker in die Erziehung einbinden und Teilzeit ermöglichen - das will das "Elterngeld Plus". Ob das gelingt, kommentiert BRIGITTE-Redakteurin Silke Baumgarten.

Es ist nicht der ganz große Wurf, das neue "Elterngeld Plus". Aber immerhin: Ab 1. Juli 2015 haben junge Väter bessere Chancen, sich wirklich um den Nachwuchs zu kümmern. Oder andersherum: Sie haben ein Argument weniger, wenn sie es nicht tun.

Eigentlich wollte Familienministerin Manuela Schwesig eine staatliche subventionierte 32-Stunde-Woche für junge Eltern. Der Vorstoß wurde aber gleich ausgebremst. Nun soll das "Elterngeld Plus" einen "Beitrag für eine partnerschaftliche Arbeitsteilung in Familie und Beruf" leisten, so die Ministerin.

Wesentlichste Änderung: Bisher lohnte es sich für Mütter (oder Väter) in Elternzeit kaum, Teilzeit zu arbeiten. Der Verdienst wurde auf das Elterngeld angerechnet, unterm Strich konnte der Verlust insgesamt mehrere tausend Euro betragen. Klar, dass vielen Mütter (sie sind es ja meist, die erst mal beim Kind bleiben) dadurch die Lust aufs Arbeiten verging. Nun erhalten die Eltern, die Teilzeit arbeiten, zwar auch weniger Elterngeld monatlich – aber sie können es insgesamt länger beziehen, unterm Strich soll kein Minus bleiben.

Weiterer Vorteil der neuen Regelung: Eltern können flexibler entscheiden, wie sie sich die Betreuung des Kindes aufteilen wollen und wer wann wie viel arbeitet. Viele Kombinationen sind mit dem "Elterngeld Plus" machbar. Jedenfalls dann, wenn die Gehälter der beiden nicht allzu weit auseinanderklaffen. Und: Wenn auch die Väter in Teilzeit gehen, gibt es einen Bonus, nämlich vier Monate extra Elterngeld. Also 28 statt 24 Monate maximal.

Zukünftige Väter haben also wirklich bessere Voraussetzungen, Job und Kleinkind-Betreuung unter einen Hut zu bekommen. Sie müssen nur wollen. Und sich in ihren Firmen durchsetzen. Aber, auch das sei gesagt: Zukünftige Mütter müssen ihre Männer auch lassen und nicht meinen, sie allein wüssten, was das Kind selig macht.

Text: Silke Baumgarten

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