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Wie er Papa und Opa gleichzeitig wurde - und das mit 23 Jahren

Der Student Tommy Connolly wird trotz jungen Alters gleichzeitig Papa und Opa - und das aus einem unglaublich selbstlosen Grund.

Doch, es stimmt wirklich: Der Australier Tommy Conolly ist erst 23 Jahre alt, und auf einen Schlag Papa und Opa geworden. Und, auch das gleich als Entwarnung: Das alles hat nichts mit Missbrauch innerhalb der Familie zu tun. Tatsächlich gibt es diese ungewöhnliche Familienkonstellation nur, weil Tommy sich selbstlos bereiterklärt hat, zwei junge Leben zu retten. Alles begann letztes Jahr mit einer Kontaktaufnahme per Facebook.

"Hallo Tommy. Ich stecke in Schwierigkeiten."

Aus heiterem Himmel meldete sich auf Facebook eine Cousine bei Tommy, die er seit gut zehn Jahren nicht mehr gesehen oder gesprochen hatte. Erfreut begann er mit der 17-Jährigen zu chatten - und war sprachlos, als er feststellte, wie furchtbar ihr Leben in den letzten Jahren verlaufen war. Tommys Cousine war ganz unten angekommen: Der Kontakt zu ihren Eltern war durch deren Heroinsucht längst abgebrochen. Mittlerweile war sie obdachlos, hatte selbst eine Drogenkarriere hinter sich und musste sich auf der Straße durchschlagen. Als wäre das schon nicht tragisch genug, war sie in der 32. Woche schwanger - und der Vater des Kindes saß im Gefängnis. Schlimmer konnte es praktisch nicht mehr für sie werden - aber dank Tommy zum Glück um einiges besser.

"Bleib wo du bist, ich komme dich holen"

Tommy zögerte keine Sekunde - er sammelte seine Cousine auf der Stelle ein, und ließ sich noch einmal in aller Ruhe erzählen, was ihr alles widerfahren war. "Es war schlimm für mich, das alles zu hören", erzählte Tommy später der Daily Mail. "Sie war früher meine kleine Lieblingscousine gewesen. Ich war davon ausgegangen, dass es ihr soweit gut ging, aber in der Realität war das ganz und gar nicht der Fall gewesen."

"Offensichtlich konnte ich sie nicht einfach auf die Straße zurückschicken."

Tommy sah eine junge Frau, der ihr Leben völlig über den Kopf gewachsen war und kurz davor stand, noch ein Baby mit in ihr Unglück zu ziehen. Die Frage, ob er ihr helfen sollte oder nicht, stellte sich dem Studenten gar nicht erst. "Offensichtlich konnte ich sie nicht einfach auf die Straße zurückschicken", beschreibt der 23-Jährige seine Entscheidung. "Alle erzählen mir, dass ich mir da eine wahnsinnige Verantwortung aufgehalst habe. Aber ich dachte gar nicht an meine Uni oder die Arbeit oder irgendwas anderes. Ich konnte nur daran denken, wie dringend sie mich brauchte."

Bedingungslose Hilfe zu einem hohen Preis

Und mit "Hilfe" meinte Tommy mehr als nur einen Schlafplatz auf seiner Couch und eine Scheibe Toast zum Frühstück, bis seine Cousine wieder auf die Beine kommen konnte: Der Student krempelte von einem Tag auf den anderen radikal sein ganzes Leben um, um seine Cousine und ihr Baby zu retten.

Tommy nahm seine Cousine nicht nur bei sich auf, er gab seine Ersparnisse dafür aus, mit ihr in ein Haus zu ziehen, und eine Baby-Ausstattung zu kaufen. Der Sprinter, der eine der großen sportlichen Hoffnungen seiner Universität war, brach sein Training bis auf weiteres ab, um zusätzlich Geld verdienen zu können. Der größte Schritt war aber eine große Geste der Fürsorge: Tommy adoptierte seine Cousine, und wurde so offiziell ihr Schutzbefohlener.

Ein gesundes, glückliches Kind und Enkelkind

Endlich ein Dach über dem Kopf und einen Menschen, der für sie da war - für Tommys Cousine war der lange Albtraum endlich überstanden. Wenige Wochen später brachte sie ein gesundes Baby zur Welt. Tommy schnitt die Nabelschnur durch und wurde so mit 23 Jahren Großvater, nachdem er gerade erst Adoptiv-Vater geworden war.

Wie er Papa und Opa gleichzeitig wurde
© Halfpoint / Shutterstock

"Man kann halt nicht alles im Leben kontrollieren"

Mittlerweile hat sich die außergewöhnliche Familie in einer Art Alltag eingependelt - Tommy geht wieder zur Universität und arbeitet drei Tage pro Woche, um den Lebensunterhalt für sich und seine neuen Angehörigen zu verdienen.

Für viele Menschen eine echte Heldentat, aber Tommy wiegelt ab: "Wenn ich jetzt ein, zwei Jahre Pause mache, um mich voll darauf konzentrieren zu können, dass zwei Menschenleben gerettet werden, ist das doch nichts Besonderes."

Aber genau diese Selbstverständlichkeit macht seinen Einsatz so beeindruckend - wir drücken dieser Familie jedenfalls fest die Daumen, dass sie auch in Zukunft alle Probleme meistern kann.

heh

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