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Alles Fake? So führen uns Posts auf Social Media hinters Licht

Alles Fake?: Frau macht ein Selfie auf einem Dach
© nenetus / Adobe Stock
Es gibt viele Möglichkeiten, um sich im Netz besser darzustellen als man es wirklich ist – und gerade auf Social Media bedeuten mehr Follower:innen und Likes auch mehr Geld.

In vielen Fällen geht es bei neuen TikTok oder Instagram-Posts um die Ästhetik. Doch neben Filtern und hochgezogenen Kontrasten geht es inzwischen immer öfter auch um das Faken der eigenen Beliebtheit. Dabei gibt es viele Tricks, auf die Menschen im Netz zurückgreifen können, um den eigenen Marktwert in die Höhe zu treiben. Hier kommen Dinge, mit denen Personen auf Social Media uns ein falsches, wenn auch für sie besseres, Bild der Realität vermitteln.

Follower:innen und Likes kaufen, für wenig Geld

Damit andere Menschen einem Account auf Social Media folgen, braucht es normalerweise den richtigen Content. Wir schauen uns Dinge an, die uns interessieren und mit denen wir uns identifizieren. Oder wir folgen Personen aufgrund toller Fotos, Rezepte, ihres Engagements oder ihrer Kunst. Es gibt viele Gründe, die uns dazu bewegen, jemandem zu folgen.

Doch für Personen, die sich online einen Ruf machen und zum Beispiel mit Instagram oder TikTok ihr Geld verdienen, geht dieser Weg oft nicht schnell genug und um die Follower:innen-Anzahl anzukurbeln braucht es nur wenig Geld. Laut einer schnellen Google-Suche kosten 1.000 Follower:innen nur 10 Euro. Auf anderen Seiten kriegt man für knapp 7 Euro direkt 10.000 Views und je nach Anbieter:in sind die Preise sogar noch niedriger. 

Sex-Bots und Spamming

Ebenfalls beliebt: Kommentar-Botting. Sogenannte "Bots", sind Computerprogramme, die Aufgaben automatisiert und selbstständig erledigen. Wer nicht weiter auf die Kommentare achtet, dem fällt dieser Fehler im Zweifel gar nicht auf. Lesen wir aber in den Zeilen, taucht vermehrt der:die gleiche User:in auf oder eben seltsame Textinhalte, die auf eine computergenerierte Nachricht schließen lassen. Kommentare, so unnötig die Nachrichten auch sind, werden teilweise eingekauft. Auf den ersten Blick sieht es nämlich oft so aus, als würden die Follower:innen mit dem Account interagieren – und Aufmerksamkeit ist gut fürs Geschäft.

Simpel, aber effektiv

Das Skurrile: Gefälschte Likes könnten uns theoretisch sogar auffallen, aber dafür wäre ein sehr ungewöhnliches Verhalten notwendig. Kauft eine Person 50.000 Likes, kann es vorkommen, dass Instagram einen Teil der Fake-Profile darunter erkennt und einige Tausend wieder löscht. Ein Post kann so an einem Tag noch 80.000 Likes haben, wenige Tage später aber nur noch 60.000. Das fällt uns in der normalen Social-Media-Nutzung allerdings nicht auf. Denn kein:e normale:r User:in würde sich die Anzahl der Likes merken und einige Tage später erneut nachsehen, ob die Zahl wieder nach unten gegangen ist.

Auch eine zu hohe oder zu niedrige Interaktion unter einem Post kann ein Indiz dafür sein, dass irgendetwas falsch läuft. Ein Profil mit 50.000 Follower:innen sollte beispielsweise mehr als 50 Kommentare pro Post generieren können und ein Account mit 10.000 Follower:innen im Normalfall keine 6.000.

Verwendete Quellen: OMR 2022

lkl Brigitte

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