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So reagiert Facebook auf die Kritik Neue Kontrollfunktionen für Kinder – Kritiker sind skeptisch

Schon die kleinsten haben heute ein eigenes Smartphone.
Schon die kleinsten haben heute ein eigenes Smartphone.
© Syda Productions / Shutterstock
Ein effektiverer Schutz für Kinder? Das sollen die neuen Features von Facebook jetzt angeblich bieten. Kritikern sind die neuen Konzepte zu vage, sie zeugen eher von einer Scheinabsicherung.

Erst waren Instagram, Facebook und WhatsApp komplett down, dann musste sich das Mega-Unternehmen harten Vorwürfen der ehemaligen Mitarbeiterin Frances Haugen stellen. Sie warf Facebook vor, zur Spaltung der Gesellschaft beizutragen und jungen Mädchen und Frauen das Gefühl zu geben, nicht genug zu sein. Hinzu komme, dass Facebook sich bewusst darüber gewesen sein soll, dass Instagram der psychischen Gesundheit einiger Teenager schade – dagegen vorgegangen sei das Unternehmen bisher nicht.

Facebook stellt Features für die Sicherheit von Kindern vor

Während ihrer Zeit bei Facebook habe sie immer wieder beobachtet, dass das Unternehmen den eigenen "astronomischen" Profit über das Allgemeinwohl gestellt habe. Sie sei sich sicher: "Facebook kann sich verändern", es brauche aber Druck, Aufsicht und eine Kontrollfunktion von außen. Das Unternehmen dürfe keine Blackbox bleiben.

Facebook scheint jetzt auf die Vorwürfe zu reagieren. Der Vizepräsident des Tech-Riesen, Nick Clegg, präsentierte die neuen Features in zwei US-Talkshows. Unter anderem soll bei Instagram die Pausen-Funktion "Take a Break" eingeführt werden. In einem CNN-Interview sagte Clegg: "Wir werden Teenager dazu auffordern, einfach mal eine Pause von der Nutzung von Instagram einzulegen."

Facebook will Kinder und Jugendliche auffordern andere Inhalte anzusehen

Hinzu kommt, dass Instagram Kinder auffordern werde, andere Inhalte anzusehen. Kinder und Jugendliche sollen so von "schlechten Inhalten" ferngehalten werden. Die Einstufung, welche Inhalte "möglicherweise nicht förderlich sind", unternehme Facebook nach ersten Informationen selbst.

Eltern sollen ebenfalls eine Kontrollfunktion einnehmen können. Kritikern sind die Neuerungen zu vage. Die Kontrolle der Eltern beziehe sich meist nur auf ein Konto. Für Kinder ist es daher ein leichtes, dieser "Überwachung" zu entgehen – sie müssen einfach einen neuen Account anlegen.

Bisher gibt es noch keinen Zeitpunkt, wann die Features veröffentlicht werden

Einen Zeitpunkt der Veröffentlichung der Features gab Clegg nicht bekannt. Die Funktionen seien derzeit "noch nicht getestet". Dies werde "aber bald" geschehen. Facebook reagiert damit zwar auf die Vorwürfe der ehemaligen Mitarbeiterin, bleibt dem bisherigen Blackbox-Vorgehen aber weiterhin treu. Die eingeführten Funktionen werden unternehmensintern gesteuert, eine Überwachung von außen ist nicht geplant.

Verwendete Quellen: Zeit.de, basicthinking.de

slr Brigitte

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