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Erzieher verzweifelt gesucht! SO will Ministerin Giffey die Ausbildung attraktiver machen

Erzihermangel: Ministerin Giffey will Ausbildung für Erzieher bezahlen
© Anna Kraynova / Shutterstock
Wer kümmert sich in Zukunft um unsere Kinder? Eine neue Studie des Bundesfamilienministeriums offenbart, wie groß der Mangel an Erziehern in Deutschland in Zukunft sein wird. Jetzt soll mehr Geld für Erzieher-Azubis helfen.

Die Zahlen sind erschreckend. Bis zum Jahr 2025 fehlen in deutschen Kitas voraussichtlich 191.000 Fachkräfte, bis zum Jahr 2030 sollen es 199.000 fehlende Erzieher sein. Dies ergab eine aktuelle Prognos-Studie des Bundesfamilienministeriums, berichten die Funke-Zeitungen.

Erzieher in Ausbildung sollen künftig Vergütung erhalten

Helfen soll jetzt unter anderem eine Finanz-Offensive des Bundesfamilienministeriums. Zusätzlich zu den zugesagten 5,5 Milliarden Euro aus dem "Gute-Kita-Gesetz" will Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) den Ländern 300 Millionen Euro zur Verfügung stellen, damit angehenden Erziehern in Zukunft in der Ausbildung eine Vergütung gezahlt werden kann. 

Derzeit werden die ersten Ausbildungsjahre im Erzieherberuf nicht bezahlt. Oft müssen angehende Erzieher sogar noch Schulgeld zahlen. Franziska Giffey sagte dazu:

Es gibt Interesse an diesem Beruf, aber für zu viele ist er nicht attraktiv genug. Solange wir keine bessere Bezahlung und Anerkennung erreichen, dürfte sich daran auch nichts ändern. 

Mit der Fachkräfteoffensive soll der Beruf "Erzieher" auch für Männer deutlich attraktiver werden. Bisher liegt der Anteil der Männer beim Kita-Personal bundesweit bei nur knapp sechs Prozent, so ein weiteres Ergebnis der Studie.

Grünen-Chefin Annalena Baerbock kritisiert den Vorstoß von Ministerin Giffey, berichtet die Westdeutsche Allgemeine Zeitung, und spricht von einem "Tropfen auf den heißen Stein". 

Wenn 191.000 Fachkräfte fehlen und mit dem Geld nur 50.000 zusätzliche Schulabgänger für eine Erzieherausbildung gewonnen werden können, dann reicht das bei weitem nicht aus. 

Die Arbeit von Erziehern sei sehr belastend, viele fühlten sich ausgebrannt. Bund und Länder müssten darum dringend daran arbeiten, die Arbeitsbedingungen in den Kitas langfristig zu verbessern.

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