In Bangladesch wird eines von drei Mädchen vor seinem 15. Geburtstag verheiratet. Oft überleben die Kinderbräute die Geburt ihres ersten Kindes nicht. Zwar sind Eheschließungen unter 18 Jahren in Bangladesch verboten, doch wo kein Kläger ist, da ist auch kein Richter. Genau das wollen die "Wedding Busters", die "Hochzeitssaboteure", ändern. Eigentlich sind sie nur eine Gruppe von Kindern. Doch sie werden zu Klägern, wenn ein minderjähriges Mädchen aus ihrem Umkreis verheiratet werden soll. Statt vor Gericht zu ziehen, setzen sie auf Überzeugungskraft und sozialen Druck. Die Kinder und Jugendlichen kommen zu fünft, zu zehnt oder gleich mit dem Dorfchef, um mit den Eltern der zukünftigen Kinderbraut zu sprechen. Sie erklären den Eltern die Folgen, die eine Hochzeit für ihre Tochter haben würde, argumentieren damit, wie wichtig eine Schulbildung für das junge Mädchen ist und verweisen auch mal beiläufig auf das Gesetz gegen Kinderehen. Mittlerweile gibt es im Jaldhaka-Distrikt etwa ein Dutzend Wedding-Buster-Gruppen, in den letzten Jahren haben sie über 120 Frühverheiratungen verhindert.
Lesen Sie die große Reportage zu den Wedding Busters auch in der aktuellen BRIGITTE, Heft 26, ab 4. Dezember 2013 am Kiosk.