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Elterngeld: Unterstützung von den Grünen

Ekin Deligöz, Bundestagsabgeordnete der GRÜNEN, stimmt den neuen Plänen der CDU-Ministerin zum Elterngeld voll zu und sieht gute Chancen, dass die Reform kommt. Warum erklärt sie im Gespräch mit BRIGITTE.de

Ekin Deligöz sitzt seit elf Jahren für die GRÜNEN im Bundestag, sie engagiert sich unter anderem im Familienausschuss. Sie ist 38 Jahre alt, Mutter von zwei Kindern - und ihr Mann arbeitet Teilzeit.

BRIGITTE.de: Kurz vor der Wahl will Ursula von der Leyen noch mal zaubern und die Regelungen fürs Elterngeld ändern - wenn beide Teilzeit arbeiten, sollen es junge Eltern bis zu 28 Monate lang beziehen können. Wäre das eine Verbesserung für Familien?

Ekin Deligöz: Ja, eine deutliche. Viele Paare wünschen sich genau so eine Änderung. Und die Benachteiligung der jungen Eltern, die in Teilzeit arbeiten, wäre aufgehoben. Der Juristinnenbund und auch wir GRÜNE fordern das schon seit Langem. Das die Bundesfamilienministerin diese Überlegung jetzt aufgreift, ist auf jeden Fall ein Fortschritt.

BRIGITTE.de: Aber was hat Ursula von der Leyen im Sinn? Für ein neues Gesetz ist es, so kurz vor Ende der Legislatur, doch zu spät. Reines Wahlkampfgeplänkel?

Ekin Deligöz: Es ist nie zu spät, wenn der politische Wille da ist. Wir haben auch schon Krisenpakete innerhalb von ein paar Wochen fertig gebracht. Wenn Frau von der Leyen es Ernst meint, sollte sie sofort nachlegen. Ich bin mir sicher, dass viele sie unterstützen, nicht nur wir von den GRÜNEN. Und das heißt: Wenn die Änderungen jetzt ins Parlament eingebracht werden, kommt die Reform. Davon bin ich überzeugt.

Die Kosten würden überschaubar bleiben

BRIGITTE.de: Ein Problem könnten aber die Finanzen werden, oder? Denn die Reform würde doch richtig teuer werden.

Ekin Deligöz: Nein, bei dieser Änderung geht es nicht um Milliarden, sondern um Millionen. Denn viele Eltern werden sich gerade in den ersten Monaten weiterhin dafür entscheiden, dass die Mutter ganz bei ihrem Kind bleibt. Insofern würden die Kosten überschaubar bleiben. Aber natürlich wäre die Reform nicht umsonst zu haben, denn die Paare, die sich dann Eltern- und Arbeitszeit teilen, bekämen ja länger anteiliges Elterngeld. Doch das wäre eine Förderung echten partnerschaftlichen Teilens. Dafür sollte das Geld da sein. Allerdings muss Frau von der Leyen das noch mit dem Finanzminister klären. Im Moment hat sie ihre Pläne ja nur über die Presse verbreitet.

Brauchen wir eine Elterngeld-Reform? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Schreiben Sie einen Kommentar!

Interview: Silke Baumgarten

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