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Studie zeigt Wer Geschwister hat, ist psychisch gesünder

Studie zeigt: Wer Geschwister hat, ist psychisch gesünder
© Catherine Delahaye / Getty Images
Klar, mütterlicher Stress kann sich auch negativ aufs Kind auswirken. Fangen Geschwister diese Belastung möglicherweise ab? Eine Studie hat genau das untersucht.

Wir alle haben stressige Phasen in unserem Leben – ob in der Schwangerschaft oder im Alltag mit den Kindern. Das lässt sich kaum vermeiden. Dass sich mütterlicher Stress negativ auf die Gesundheit der Kinder auswirken kann, ist keine neue Erkenntnis. Aber welche Rolle spielen dabei eigentlich Geschwister?

Können Geschwister mütterlichen Stress abfedern?

Am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie haben Forscher:innen in der Studie "Gesunde Entwicklung dank älterer Geschwister" 373 deutsche Mutter-Kind-Paare von der Schwangerschaft bis zum zehnten Lebensjahr begleitet. Zunächst untersuchten sie den Stresslevel der Mütter. Auch, wie sehr sie in der Schwangerschaft unter Druck standen und welche sozialen und Umweltfaktoren damit in Verbindung gebracht werden konnten. In einem zweiten Schritt überprüften sie, ob die Kinder seltener verhaltensauffällig wurden, wenn sie Geschwister haben. Das Ergebnis zeigt: Kinder, die mit Geschwistern aufwachsen, haben tatsächlich seltener Verhaltensstörungen. 

Woran liegt das?

Mit älteren Geschwistern an der Seite kommt es laut der Wissenschaftler möglicherweise seltener zu Verhaltensproblemen, weil diese den Jüngeren dabei helfen, sich zu sozialen Wesen zu entwickeln und zu erlernen, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Der mütterliche Stress wird dadurch zwar nicht beseitigt, aber mit Geschwistern bekommen Kinder wichtige Kompetenzen beigebracht und lernen mit Problemen umzugehen. Diese Softskills helfen im späteren Leben ungemein.

Geschwister helfen bei Konfliktbewältigungen

Mit Geschwistern lässt sich wunderbar streiten. Themen wie Rivalität, Neid, Nähe und Versöhnung finden hier auf engem und vertrautem Raum statt. Kinder lernen dadurch besser miteinander klarzukommen und Konflikten nicht aus dem Weg zu gehen. So können sie miteinander verhandeln, kommunizieren und auch verlorene Kämpfe anerkennen. Auch sind Geschwister die engsten Verbündeten. Sie kennen das Leben in der eigenen Familie genau so gut wie ihre Brüder und Schwestern, verstehen sie und sind da, wenn es Probleme mit den Eltern gibt. Dadurch entsteht emotionaler Rückhalt und die psychische Belastung wird abgefangen. 

Und was ist mit den Einzelkindern?

Natürlich lässt sich nicht pauschal behaupten, dass es allen Kindern mit Geschwistern grundsätzlich besser geht und Einzelkindern etwas fehlt. Auch ohne eine große Schwester oder einen großen Bruder entwickeln Kinder soziale Kompetenzen und werden nicht automatisch verhaltensauffällig. Grundsätzlich ist es aber wichtig, dass Kinder früh sozialisiert werden und mit Menschen interagieren und dadurch wichtige Kompetenzen für den Umgang mit anderen erlernen. Vor allem im Kindergarten und der Schule findet die Sozialisation mit Gleichaltrigen statt. 

Verwendete Quellen: "Gesunde Entwicklung dank älterer Geschwister" (idw-online.de)

Dieser Artikel erschien ursprünglich bei Eltern.de

lhu

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