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Schwangerschaftstest sorgte für Missbildungen bei Hunderten von Kindern!

Wasserköpfe, offene Rücken, Herzfehler: Hunderte von Kindern sind den Rest ihres Lebens von den "Nebenwirkungen" des Schwangerschaftstests gezeichnet.

Hormonpräparat als Schwangerschaftstest

Es ist ein Skandal, dessen Ausmaß erst allmählich ans Licht kommt: Hunderte von Müttern brachten in den Sechzigern und Siebzigern Kinder mit zum Teil schweren Missbildungen zur Welt. Ursache war ein Schwangerschaftstest, der auf der Basis des Hormonpräparates Duogynon funktionierte. Bei Markteinführung eine Revolution: Der Schwangerschaftstest auf Hormonbasis lieferte schnellere und bessere Resultate, als die vorherigen Tests im Labor. Dass die Einnahme von Hormonpräparaten Folgen für das ungeborene Leben haben könnte, hatte damals niemand im Blick.

Pille oder Spritze: Hormone bringen Klarheit

Anders als bei modernen Schwangerschaftstest, bei denen ein Teststreifen eine chemische Reaktion mit dem Urin der Mutter in Gang setzt, mussten die Frauen sich damals das Hormonpräparat als Tablette oder Spritze verabreichen lassen. Wenn es im Anschluss keine Blutung gab, war das ein eindeutiges Zeichen für eine Schwangerschaft. Doch für den Fötus hatten die Hormone fatale Folgen und sorgten für Missbildungen wie offene Rücken, Wasserkopf oder Herzfehler. 

Was wusste der Hersteller?

Wie der Bayrische Rundfunk berichtet, war die Schering AG (inzwischen zum BAYER-Konzern geworden) damals wohl informiert über die großen Schäden, die ihr Produkt im Mutterleib anrichtete. Interne Akten zeigen, dass das Risiko damals bewusst verschwiegen wurde - zu hoch waren die Gewinne, die mit dem Hormonpräparat gemacht wurden. In England wurde der Schwangerschaftstest nach einer alarmierenden Studie schließlich verboten, in Deutschland blieb er weiter im Einsatz - auch, weil das Bundesgesundheitsamt damals im Interesse des Konzerns entschied. Ein Mitarbeiter des Gesundheitsamtes bezeichnete die Behörde in einem Schreiben sogar als "Advokaten der Firma Schering" - und verhinderte ein Verbot in Deutschland.

Der Konzern schweigt, die Opfer gehen vor Gericht

Vom Hersteller selbst gibt es noch keine Stellungnahme zu diesen Enthüllungen. Die Opfer aber streben nun eine Sammelklage an und hoffen auf späte Gerechtigkeit durch ein Urteil. Bleibt zu hoffen, dass dieser Skandal nicht ohne Folgen für die Verantwortlichen bleiben wird - wenn auch erst Jahrzehnte später.

heh

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