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Für Trump wird’s ungemütlich - fraglich, ob er das merkt

Trump wird verklagt - wegen Korruption
© Gettyimages/ Mario Tama

Donald Trumps Präsidentschaft gerät täglich mehr zur Farce. Jetzt verklagt ihn der Staat wegen Korruption. Doch der Mann lässt sich feiern.

Der Vorwurf: Trump profitiert von Geschäften mit ausländischen Regierungen

Der gestrige Montag hatte es in sich: Donald Trump kassierte in Sachen Einreisestopp eine weitere Schlappe vor Gericht, die Staatsanwaltschaft erhob Anklage wegen Korruption - und die Medien schütteten kübelweise Häme über seine erste öffentliche Kabinettssitzung aus.

Es geht um Millionen von Dollar

Zwei Staatsanwälte haben Präsident Donald Trump am Montag wegen unerlaubter Geschäfte mit ausländischen Regierungen verklagt. Dabei geht es unter anderem um Einnahmen aus Übernachtungen von Regierungsdelegationen in Trumps Hotels. Saudi-Arabien etwa habe in Trumps Luxushotel in Washington D.C. Hunderttausende Dollar gelassen.

Laut der 48-seitigen Anklage hat der Präsident auch Einnahmen von den Regierungen Chinas, Kuwaits, der Türkei, Georgiens und Indonesiens erzielt - für Zimmer, Events und Vermietungen in seinen Hotels und Immobilien. Das verstoße gegen die Verfassung, so die Ankläger. Laut „Fox News“ geht es um „Millionen von Dollar“.

Einreisetopp erneut für illegal erklärt

Ebenfalls am Montag hat das Berufungsgericht in San Francisco Trumps geplanten Einreisestopp für Menschen aus sechs überwiegend islamischen Ländern für illegal erklärt. Wann das Oberste Gericht endgültig über Trumps zentrales Vorhaben entscheidet, ist noch offen.

Für Trump wird’s ungemütlich - merkt er was?

Ungeachtet allen Ungemachs hielt Trump gestern seine erste öffentliche Kabinettssitzung ab, die im Fernsehen übertragen wurde. Und die Welt rieb sich die Augen. Denn statt Politik wurde ein Schmierentheater geboten.

Trump ließ sich reihum von seinen Ministern in den höchsten Tönen loben. Doch zunächst pries er sich selbst als bester Präsident ever: "Es gab nie einen Präsidenten ... mit wenigen Ausnahmen ... der mehr Gesetze verabschiedet, mehr Dinge getan hat als ich." Dann ließ er sich reihum von seinen Kabinettsmitgliedern huldigen - wobei jeder versuchte, seinen Vorredner zu überbieten.

"Wir danken Ihnen für die Gelegenheit und den Segen, Ihnen zu dienen"

Vize Mike Pence begann den Reigen der Claqueure mit den Worten: "Es ist einfach das größte Privileg meines Lebens, als Vizepräsident dem Präsidenten zu dienen, der beim amerikanischen Volk Wort hält und ein Team zusammenstellt, das echten Wandel, echten Wohlstand und echte Stärke in unser Land zurückholt.“

Reince Priebus, Staabschef im Weißen Haus, sekundierte: "Wir danken Ihnen für die Gelegenheit und den Segen, Ihrer Agenda zu dienen".

Und Ben Carson, Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung, trieb es vor Dankbarkeit schier die Tränen in die Augen, als er schwärmte: „Herr Präsident, es war und ist mir eine große Ehre, mit Ihnen zu arbeiten!“

Das absurde Theater erinnert an die Gepflogenheiten von Dikatoren, die sich von ihren Untergebenen in aller Öffentlichkeit preisen lassen.

Donald Trump hatte ja auch bereits geäußert, dass er „sich geehrt fühlen würde“, Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un zu treffen. Vielleicht möchte er sich von ihm die eine oder andere Lektion in Sachen Speichelleckerei abschauen. Doch zum Glück gibt es in den USA eine unabhängige Presse, die Trump als das entlarvt, was er ist: ein eitler Narzisst, der seiner Aufgabe nicht gewachsen ist.

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