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Unfassbarer Auftritt: Donald Trump verhöhnt Hurrikan-Opfer

Donald Trump verhöhnt Hurrikan-Opfer
© Gettyimages/Chip Somodevilla
Die Karibikinsel Puerto Rico ist nahezu völlig zerstört. Doch statt Mitgefühl zu zeigen, bringt US-Präsident Donald Trump blamierende Aussagen – wieder einmal.

Das soll lustig sein? Bei seinem ersten Besuch auf der von Hurrikan „Maria“ schwer verwüsteten Karibikinsel Puerto Rico hat sich US-Präsident Donald Trump gleich eine Reihe von Peinlichkeiten gleistet. So spielte der 71-Jährige das Ausmaß der Katastrophe herunter, indem er die Anzahl der Todesopfer mit denen nach Hurrikan „Katrina“ 2005 verglich. Der Sturm damals sei eine „echte Katastrophe“ gewesen. Jetzt habe es ja lediglich 16 Tote gegeben. Ein makabrer Vergleich – der nicht einmal stimmt. Kurz nach Trumps Abflug teilte der Gouverneur der Insel mit, mindestens 34 Menschen seien ums Leben gekommen.

"Puerto Rico, du hast unser Budget beschädigt"

Doch dem US-Präsidenten war offenbar zu Scherzen zumute. „Puerto Rico, du hast unser Budget ein wenig beschädigt“, ulkte Trump mit Blick auf die Kosten für die Aufräumarbeiten. Der Präsident hatte sich zum ersten Mal seit dem verheerenden Sturm vor mehr als zwei Wochen auf der Insel blicken lassen. Nach Hurrikan „Maria“ ist auf ganz Puerto Rico der Strom ausgefallen. Noch immer sind die meisten der als 3 Millionen Einwohner ohne Elektrizität. Lebensmittel, sauberes Wasser und Benzin sind knapp.

Für Trump ein Anlass, sich vor Medienvertretern mit Hilfsgütern zu zeigen. Mitfühlende Miene? Fehlanzeige. Grinsend posierte Trump vor den Kameras. Wie bei einem Basketballspiel warf er Packungen mit Papiertüchern in die wartende Menschenmenge. Und sprach über das großartige Wetter in Puerto Rico – mit Blick auf den verheerenden Hurrikan Worte voller Hohn. 

Angesichts dessen reagierten viele Menschen mit Kopfschütteln auf Trumps Auftritt. „LMFAO“, was so viel heißt wie „Ich lache mich kaputt“, kommentierte ein Nutzer bei Twitter zu dem Handtuch-Wurf von Trump. Ein anderer User schrieb: „Wenn Puerto Rico wieder aufgebaut ist, sollten sie ein Schild aufstellen: ‚Jeder ist willkommen – außer Trump’“.

Möglicherweise hat einer von Trumps Beratern den Präsidenten nach seinem verpatzten Auftritt zur Seite genommen: Bei einem Besuch in Las Vegas kurze Zeit später zeigte sich der US-Präsident deutlich ruhiger und betroffener. Gleichzeitig ereiferte er sich bei Twitter wieder einmal über die Presse. „Egal was ich tue oder sage, sie schreiben oder sagen nicht die Wahrheit.“ In einem weiteren Tweet schrieb er: „Ein großartiger Tag gestern in Puerto Rico.“

kia

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