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Diese Firmen stellen Frauen ein, damit sie den Männern den Arbeitstag versüßen 😤

Neuer Frauenberuf in China: "Programmierer-Motivatorin"
© Tom Wang (Symbolfoto) / Shutterstock
In China gibt es einen neuen Frauenberuf: Die„Programmierer-Motivatorin“ versüßt (männlichen) ITlern den Arbeitstag.

Neuer Frauenberuf: „Programmierer-Motivatorin“

Shen Yue hat einen Abschluss als Bauingenieurin in der Tasche, doch in ihrem Job geht es nicht ums Bauen, sondern darum, ihre männlichen Kollegen zu erfreuen. Die 25-Jährige arbeitet als „Programmierer-Motivatorin“ bei einem Start-up in Peking.

Jobanforderung: Schönheit, Charme und die Fähigkeit, verspannte Schultern zu lockern.

Die Kollegen nennen sie "Joy"

Wie die New York Times berichtet, massiert Yue bei Bedarf ihre männlichen Kollegen und spricht mit ihnen über ihre Sorgen und Nöte - wenn sie nicht gerade Snacks für sie bestellt, Geburtstagsfeste organisiert oder Spiele vorbereitet, die die Programmierer bei Laune halten sollen. Bei der Arbeit trägt Yue roten Lippenstift und ein Lächeln im Gesicht. Passenderweise nennen die Kollegen sie „Joy“.

Frauen wie Shen Yue sind gesucht in China. Ihre fachlichen Qualifikationen zählen nicht. Sie werden eingestellt, um die Programmierer in Tech-Firmen bei Laune zu halten - als Psychologinnen, Cheerleader, Augenschmaus. In China herrscht immer noch das Bild vor, dass Programmierer männlich sind und kein Sozialleben haben.

In Chinas Arbeitswelt ist Geschlechterdiskriminierung normal

Antidiskriminierungsgesetze gibt es in China zwar, sie werden laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch aber weitgehend ignoriert. Nicht selten benachteiligten Stellenanzeigen Frauen: „Männer bevorzugt“, sei dort zu lesen, oder „Bitte nur gut aussehende Frauen bewerben.“ Und die neu geschaffene Position der „Programmierer-Motivatorin“ ist per se ausschließlich dazu da, Männer zu beglücken.

„Sexistische Stellenausschreibungen bedienen überkommene Klischees, die sich in chinesischen Unternehmen hartnäckig halten“, so Sophie Richardson, Direktorin für China bei Human Rights Watch. „Selbst Firmen die sich rühmen, Kräfte des Fortschritts und der Modernität zu sein, greifen auf solche Anwerbungsmethoden zurück. Dies zeigt, wie tief verwurzelt die Diskriminierung von Frauen in China immer noch ist.“

Selbst Tech-Konzerne wie der E-Commerce-Gigant Alibaba lockten Mitarbeiter vor Kurzem noch mit dem Versprechen, dass es am Arbeitsplatz „schöne Mädchen„ oder „Göttinnen“ gebe. Alibaba versichert in einer Stellungnahme, die Richtlinien für ihre Stellenausschreibungen überarbeiten zu wollen.

Viele chinesische Stellenanzeigen enthalten auch irrelevante physische Anforderungen. So stand in einer Ausschreibung für Bekleidungsverkäufer in Peking: „Weiterführender Schulabschluss oder besser, weiblich, 18 bis 30 Jahre alt, Größe 163 cm oder mehr, gepflegte Figur, ästhetisch ansprechend.“

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