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Das war noch nicht alles! Update: Der Sturm wütet – Überschwemmungen, Unfälle und ein Toter

Der Hamburger Fischmarkt nach der Flut unter Wasser
Bereits im Januar 2022 stand der Hamburger Fischmarkt unter Wasser.
© ShDrohnenFly
Jetzt wird es ungemütlich ­– nach den wenigen schönen und vor allem sonnigen Tagen stehen jetzt Sturm und Regen in den Startlöchern. Expert:innen hatten bereits vor Einschränkungen gewarnt – die sind auch eingetreten. Von Schulschließungen über Unfälle bis zum Ausfall des Fernverkehrs bei der Bahn.

Gerade erst konnten wir ein bisschen durchatmen und die Sonne mal wieder mehr als einen Tag auf der Haut spüren. Damit ist jetzt Schluss. Noch bevor die Matschpfützen wieder gänzlich getrocknet sind, kommt die nächste Dauerregen-Welle auf uns zugerollt und bringt gleich noch Sturm- und Orkanböen mit sich.

Vorweg: Es wird eindringlich davor gewarnt, sich bei starken Sturm- oder Orkanböen in der Nähe von Bäumen oder Masten aufzuhalten, auch Dachziegel können gefährlich sein. Jeder und jede, der oder die die Möglichkeit hat, zu Hause zu bleiben, sollte das nach Möglichkeit auch tun.

Sturm- und Orkanböen: In weiten Teilen Schul- und Bahnausfälle, umgestürzte Bäume und Masten

Denn: Vorbei ist es nicht, wenn das eine Sturmtief weitergezogen ist. Es handelt sich um eine ganze Serie mit "massiver Orkan- und Sturmflutgefahr", so Wetter.com. Wie die Expert:innen ankündigt hatten, kam es bereits in der vergangenen Nacht zu schweren Einschränkungen. Die Bahn hat seit Donnerstagmorgen den Fernverkehr in weiten Teilen Deutschlands eingestellt. Betroffen sind nach einem Tweet der Bahn Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin. Generell sollte von Bahnreisen aktuell abgesehen werden.

In Nordrhein-Westfalen fällt die Schule heute komplett aus. Auch in Niedersachsen müssen Schüler:innen in einigen Teilen nicht in die Schule gehen. In anderen Bundesländern findet der Unterricht digital statt oder die Eltern konnten selbst entscheiden, ob sie ihre Kinder in die Schule schicken.

In Berlin galt kurzzeitig der Ausnahmezustand, die Einsatzkräfte hatten alle Hände voll zu tun. Auf dem Brocken wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 152 Kilometer pro Stunde gemessen.

In Hamburg ist der Fischmarkt überschwemmt

In der Nacht zu Donnerstag traf uns der Sturm Ylenia (international Dudely), und der Wind nahm schlagartig an Fahrt auf, so Wetter.com. Durch den Nordwestwind wird an der Nordseeküste eine Sturmflut erwartet. Auch Hamburg hat es stark getroffen. Ausgerechnet zum Jahrestag der Flutkatastrophe von 1962 wurde für St. Pauli eine schwere Sturmflut vorausgesagt – der Fischmarkt war bereits in der Nacht überflutet.

Der Wellengang der Elbe ist so stark, dass bei einer Fähre durch den Druck der Welle die Scheibe geplatzt und das Wasser in den Innenraum drang. Nach ersten Erkenntnissen wurde niemand verletzt. In Niedersachsen forderte der Sturm sein erstes Todesopfer. Ein 37-Jähriger wurde von einem Baum erschlagen.

Trotz dem heftigen Sturm kann ab Freitag ab und zu auch mal die Sonne durchkommen, der Regen überwiegt allerdings bei bis zu 16 Grad.

Die Stürme halten auch am Wochenende noch an

Am Freitag gibt es eine kleine Atempause, bevor im Laufe des Tages von Westen wieder Südwest-Winde heranbrausen und im Süden Deutschlands für Temperaturen bis zu 17 Grad sorgen. Spätestens zum Abend steht im Westen der nächste Sturm auf der Matte. In der Nacht zu Samstag wird es dann wieder gefährlich. Der Schwerpunkt des Orkantiefs verlagert sich auf die Nordhälfte – möglicherweise wird auch die Mitte Deutschlands von Orkanböen betroffen sein.

Expert:innen empfehlen Warn-Apps für einen ausreichenden Schutz

Expert:innen empfehlen, eine geeignete Warn-App auf dem Mobiltelefon zu installieren. So kann man die aktuellen Geschehnisse im Auge behalten und bekommt eine Warnung, wenn die Wetterlage sich verschlechtert.

  • NINA: Die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes. Hier finden sich nicht nur Warnungen zur aktuellen Wetterlage, sondern auch Meldungen zu unterschiedlichen Gefahren wie Großbränden oder Gefahrengutaustritten. Das Gebiet, für das ihr Warnungen erhalten wollt, könnt ihr selbst auswählen.
  • WarnWetter: Das ist die App vom Deutschen Wetterdienst. Zum einen kann die gesamte Wetterlage in Deutschland im Auge behalten werden, aber auch einzelne Gebiete im Detail.
  • Katwarn: Nach eigenen Angaben handelt es sich bei Katwarn um das erste international vernetzte Warnsystem. Die App leitet offizielle Warnungen und Handlungsempfehlungen von autorisierten Behörden und Sicherheitsorganisationen weiter. Sie warnt vor Unwettern und Katastrophenlagen, gibt aber auch Meldungen zu Produktrückrufen von Lebensmitteln, Massenandrängen und Betriebsstörungen von Veranstaltungsstätten weiter.
  • Hilfe im Wald: Diese App könnte gerade an diesen stürmischen Tagen hilfreich sein. Grundsätzlich sollte man es vermeiden, bei einem Sturm in den Wald zu gehen. Sollte dies nicht möglich sein oder man wird vom Sturm überrascht, dann lohnt sich diese App. Wer in einen Notfall gerät, kann über die App den nächstgelegenen Rettungstreffpunkt ausfindig machen und dann die Rettungskräfte anfordern. Sie beinhaltet ebenfalls Offline-Karten, mit denen man sich gut zurechtfinden kann.

Verwendete Quellen: wetter.com, focus.de, MOPO, rnd.de, twitter.com

slr Brigitte

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