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Der Zweite Irak-Krieg und seine Folgen

Seit mehr als sechs Jahren sind amerikanische Kampftruppen im Irak stationiert. Ein Überblick über den Krieg, seinen Anlass und die Folgen

Mit gezielten Bombenangriffen der amerikanischen Luftwaffe auf Bagdad begann am 20. März 2003 die Invasion des Iraks durch die so genannte "Koalition der Willigen". 43 Staaten - unter ihnen Südkorea, die Niederlande, Italien, Fidschi, Thailand und Tonga - hatten sich unter Führung der Vereinigten Staaten und Großbritannien zusammengeschlossen, weil sie eine akute Bedrohung von dem Land ausgehen sahen. Der Irak, so der damalige US-Präsident George W. Bush, verfüge über Massenvernichtungswaffen und sei in die Anschläge vom 11. September verwickelt - Behauptungen, die er später öffentlich als falsch zurücknehmen musste.

Zwar endete der Krieg offiziell am 1. Mai 2003 durch die Kapitulation der irakischen Streitkräfte, dennoch herrscht bis heute kein Frieden in dem Land. Immer wieder sterben Menschen bei Terroranschläge und Attentate wie zuletzt vergangene Woche in Sadr City.

Etwa 140.000 US-Soldaten sind zurzeit im Irak stationiert, insgesamt waren dort mehr als 1.600.000, manche von ihnen drei- und viermal. Bis Ende Juni 2009 starben 4316 Armeeangehörige, mehr als 30.000 wurden verwundet, und Hunderttausende kehrten traumatisiert zurück. Seriösen Schätzungen zufolge wurden in der gleichen Zeit etwa 100.000 Iraker getötet; die Zahl der Verletzten ist unbekannt.

Der Einsatz im Irak wird Amerika nach Berechnungen des Wirtschaftsnobelpreisträgers Joseph Stiglitz etwa drei Billionen US-Dollar kosten, allein die Versorgung der Verletzten wird mehrere hundert Milliarden Dollar verschlingen.

Am 30. Juni 2009 haben die USA mit dem Abzug ihrer Kampftruppen aus dem Irak begonnen, bis zum Sommer nächsten Jahres wird ein Großteil der Soldaten das Land verlassen haben. Die letzten Einheiten sollen bis Ende 2011 abrücken.

Quellen: Opferstatistik der irakischen Zivilisten Interview mit Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz in der "Zeit"außenpolitische Positionen des US-Präsidenten Barak Obama

Text: Gunthild Kupitz Foto: iStockphoto.com

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