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Gute Wahl? Das ist das Unwort des Jahres 2016!

Jedes Jahr kürt die "Sprachkritische Aktion" das Unwort des Jahres. Jetzt steht das Unwort des Jahres 2016 fest.

Die Aktion „Unwort des Jahres“ widmet sich der Sprachkritik. Sie möchte den Blick auf "sachlich unangemessene oder inhumane Formulierungen im öffentlichen Sprachgebrauch" lenken. Dabei geht es nicht um Zensur, sondern darum, mehr Achtsamkeit im sprachlichen Umgang miteinander zu erreichen. Unwörter zeichnen sich dadurch aus, dass sie entweder gedankenlos oder mit kritikwürdiger Absicht verwendet werden.

Das Unwort des Jahres 2016: „Volksverräter“

Die Wahl des Wortes "Volksverräter" kritisiert den in sozialen Netzwerken, aber auch in der Politik zunehmenden Sprachgebrauch mit faschistischem und fremdenfeindlichem Hintergrund.

Die Jury begründete ihre Entscheidung für den Begriff "Volksverräter" unter anderem damit, dass die 1064 Unwort-Vorschläge aus der Bevölkerung gezeigt hätten, dass sich die Sprachkritik größtenteils gegen diffamierende Begriffe im Themenfeld Migration richtet.

Außerdem stehe der Wortbestandteil "Volk" wie schon im Nationalsozialismus nicht für das Staatsvolk als Ganzes, sondern für eine ethnische Kategorie, die Teile der Bevölkerung ausschließt. Damit sei der Ausdruck auch antidemokratisch, weil er „die Gültigkeit der Grundrechte für alle Menschen im Hoheitsgebiet der Bundesrepublik“ verneint.

"Unwort des Jahres" - woher kommen die Vorschläge?

Jeder Bürger hat die Möglichkeit, bis zum 31.12. eines jeden Jahres Vorschläge einzureichen. Eine unabhängige fünfköpfige Jury wählt dann einen oder mehrere Begriffe aus. Mitmachen geht unter www.unwortdesjahres.net.

Die Unwörter der vergangenen Jahre

Ein Blick zurück zeigt, dass die Unwörter der vergangenen drei Jahre ebenfalls aus dem rechten politischen Spektrum stammen:

  • 2015: Gutmensch
  • 2014: Lügenpresse
  • 2013: Sozialtourismus

Auch Begriffe wie "Herdprämie", "Überfremdung", "Humankapital" und "Peanuts" haben es bereits in die Hitliste der kritikwürdigen Begriffe geschafft. 

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