Daphne Caruana Galizia starb mit nur 53 Jahren. Am 16. Oktober 2017 stieg die maltesische Journalistin in ihr Auto. Kurz nachdem sie losgefahren war, flog der Wagen in die Luft. Ihre drei Kinder konnten sich nicht mehr von ihrer Mutter verabschieden.
Journalistin sollte zum Schweigen gebracht werden
Caruana Galizia war eine weltweit bekannte Investigativ-Journalistin. Sie führte Recherchen über Korruption in Politik und Wirtschaft, über die Mafia, berichtete kritisch über autoritäre Regime. Auch an den Panama Papers war sie beteiligt.
Man kann also sagen: Die 53-Jährige war eine Heldin. Und sie hatte viele Feinde. Alle vermuten, dass sie irgendjemand, gegen den sie etwas in der Hand hatte, für immer zum Schweigen bringen wollte.
Täter ist gescheitert
Doch wenn das das Motiv war, hat sich der Täter umsonst ein Menschenleben aufs Gewissen geladen: Denn die Arbeit der Journalistin setzen jetzt andere fort. Medien aus der ganzen Welt haben sich verbündet und ein einzigartiges Recherche-Netzwerk gegründet.
Von der Nachrichtenagentur "Reuters" über die "New York Times" und die französische Tageszeitung "Le Monde" bis zum "Schweizer Tagesanzeiger" – insgesamt 45 Journalisten aus 18 Medien beteiligen sich an dem "Daphne-Project". Auch deutsche Medien sind vertreten: Neben dem "WDR" und "NDR" unterstützen die Initiative "Die Zeit" und "SZ".
Jetzt werden Daphnes Geschichten veröffentlicht
"Du kannst vielleicht den Botschafter stoppen, aber nicht die Nachricht", schreibt der französische Reporter und einer der Haupt-Unterstützer Richard Laurent auf der Website des Daphne-Projekts "Forbidden Stories".
Und so wird die Nachricht von Caruana Galizia ab sofort in die Welt getragen. Diese Woche veröffentlichen "SZ" und "Die Zeit" die ersten "verbotenen Geschichten". Darin geht es allerdings zunächst um das eine Ereignis, von dem die 53-Jährige selbst nichts gewusst hat und das die Motivation hinter dem Daphne Project ist: den Mord an der maltesischen Investigativ-Journalistin Daphne Caruana Galizia.