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Katze in Belgien mit Coronavirus infiziert – was Haustierbesitzer jetzt wissen müssen

Coronavirus-News: Katze wird von Frau gestreichelt
© Konstantin Aksenov / Shutterstock
In Belgien hat sich eine Katze mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Was das für die Besitzer von Haustieren wie Katzen und Hunden bedeutet (Stand 1. April 2020, 13:30 Uhr).

In Belgien ist eine Katzepositiv auf das neue Coronavirus SARS-Cov-2 getestet worden, es wurde also Erbmaterial des Virus nachgewiesen. Laut Informationen des deutschen Friedrich Loeffler-Instituts (FLI), der Bundesforschungsanstalt für Tiergesundheit, stammt die Katze aus einem Haushalt mit einer Person, die an Covid-19 erkrankt war und entsprechende Symptome zeigte.

Was ist das Coronavirus eigentlich genau?

Eine Woche später zeigte auch die Katze Krankheitssymptome: Sie litt unter Atemnot, Erbrechen und Durchfall und wurde daraufhin untersucht. Weitere Krankheitszeichen wurden nicht abgeklärt, die Katze erholt sich derzeit. 

Laut FLI werten die belgischen Behörden die erkrankte Katze als Einzelfall und weisen darauf hin, "dass die Symptome zwar auf Covid-19 hinweisen, dies aber nicht eindeutig belegt ist".

Können Hunde und Katzen das Coronavirus auf Menschen übertragen?

Was bedeutet diese Nachricht nun für Haustierbesitzer in Deutschland? Ist über den Kontakt mit Hunden und Katzen eine Infektion mit dem Coronavirus möglich? Müssen die Tiere von ihren Besitzern vor einer Infektion geschützt werden? Das Friedrich-Loeffler-Institut gibt dazu folgende Hinweise:

  1. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Hunde oder Katzen ein Infektionsrisiko für den Menschen oder eine Rolle bei der Verbreitung von SARS-CoV-2 spielen. Bei der Covid-19-Pandemie ist die Übertragung von Mensch zu Mensch ausschlaggebend für die Verbreitung. 
  2. Der Kontakt gesunder Personen zu Haustieren muss nach den derzeitig verfügbaren Informationen aus Sicht des Friedrich-Loeffler-Instituts nicht eingeschränkt werden
  3. Als allgemeine Vorsichtsmaßnahme ist es aber immer ratsam, grundlegende Prinzipien der Hygiene zu beachten, wenn man mit Tieren in Kontakt kommt. Danach also Berührungen im Gesicht vermeiden und die Hände gründlich mit Seife waschen. 
  4. Die Experten betonen außerdem:
Es besteht kein Grund dafür, Haustiere vorsorglich in Tierheimen abzugeben. Sollte ein Haustier positiv auf SARS-CoV-2 getestet werden, besteht außerdem kein Anlass, das Tier einzuschläfern.

Dies gilt auch für Hunde: Aus Hongkong gibt es zwar Berichte über zwei Hunde, bei denen genetisches Material des Virus gefunden wurde. Die Hunde zeigten allerdings keine Krankheitssymptome, es ist unklar, ob es sich um eine aktive Infektion handelte. "Beide Hunde zeigten keine Krankheitssymptome, einer wurde nach über zweiwöchiger Quarantäne und negativem Testergebnis entlassen, der andere befindet sich in Quarantäne und wird weiter untersucht", informiert das Friedrich Loeffler-Institut. 

Schutz vor Ansteckung: Sollten wir uns jetzt auch häufiger die Haare waschen? Frau wäscht sich Haare

Können sich Haustiere wie Hunde und Katzen bei erkrankten Personen anstecken?

Das Friedrich-Loeffler-Institut rät mit dem Coronavirus infizierten Personen zur Vorsicht im Umgang mit den Tieren.

  • Da gerade Menschen mit Krankheitssymptomen große Virusmengen über Mund und Nase ausscheiden, sollten sie beim Kontakt zu ihren Haustieren insbesondere auf Hygiene achten, möglichst engen Kontakt vermeiden, die Tiere nicht anhusten oder anniesen und sich von den Tieren nicht durchs Gesicht lecken lassen.
  • Eine gesonderte Quarantäne für Hunde und Katzen von Haustierbesitzern, die selbst unter häuslicher Quarantäne stehen, wird aktuell nicht empfohlen.
  • Allerdings könne im Einzelfall und bei Auftreten von Symptomen bei den Tieren ein Test auf eine SARS-CoV-2 Infektion ratsam sein, um weitere Informationen zu Ansteckungsszenarien zu gewinnen. In diesem Fall sollte sich das zuständige Gesundheitsamt mit dem Veterinäramt in Verbindung setzen. 
  • Wer sich in Quarantäne befindet, soll zudem nach Möglichkeit andere Menschen um Unterstützung bei der Pflege der Tiere bitten, etwas beim Spaziergehen mit dem Hund.
  • Als Gassigeher tätig werden sollen nur junge und gesunde Menschen, die je nach Charakter des Hundes auch Erfahrung im Umgang mit Hunden haben.
  • Zur Sicherheit sollte der Gassigeher eine eigene Leine verwenden – und nach dem Gassigehen immer die Hände waschen.

Viele weitere Hinweise zum Umgang mit Haustieren während der Corona-Pandemie bietet das Friedrich Loeffler-Institut auf seiner Internetseite: www.fli.de

Verwendete Quellen: fli.de, lesoir.be

mh

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