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Coronavirus: In dieser Krise sind wir alle ganz normale Helden

Coronavirus: In dieser Krise sind wir alle ganz normale Helden
© Linda Bestwick / Shutterstock
Experten, Mediziner und Politiker können noch so gute Ideen haben – wenn nicht alle mitziehen, breitet sich das Coronavirus weiter aus. In dieser Krise kann absolut jeder seinen Teil zur Lösung beitragen.

Eine Krise braucht normalerweise Experten. Leute, die in komplexen Zusammenhängen denken können, hochgebildet sind und bereit, Verantwortung zu übernehmen – also Wissenschaftler, Politiker, andere Entscheidungsträger. Krisen sollte man nicht der ahnungslosen Mehrheit überlassen, Menschen, die von der Materie nichts verstehen, nicht das große Ganze im Blick haben und nur zu oft irrational handeln.

Deshalb war auch das Coronavirus anfangs Sache der Fachleute: Renommierte Institutionen wie das Robert Koch-Institut kümmerten sich darum, Virologen wie Christian Drosten kamen zu nationaler Bekanntheit, Gesundheitsminister Jens Spahn wurde zum Krisenmanager. Doch bei aller Kompetenz und Erfahrung waren die Experten im Grunde machtlos. Nicht nur, weil es sich hier um ein schwer einzufangendes Virus handelt, sondern weil für die Bewältigung dieser Krise Millionen von Menschen gebraucht wurden und werden. Genau genommen: alle.

Jeder kann zum Kampf gegen das Coronavirus beitragen

Jeder kann das Coronavirus bekommen. Aber jeder kann auch einen kleinen Teil dazu beitragen, dass es sich nicht noch schneller in der Bevölkerung ausbreitet. Das Ziel, die Infektionskurve abzuflachen und so eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern, lässt sich nur gemeinsam erreichen – und zwar dann, wenn möglichst viele mitziehen. "Es kommt auf jeden Einzelnen an", redete Bundeskanzlerin Angela Merkel den Bürgern in ihrer Fernsehansprache eindringlich ins Gewissen.

Das heißt auch, dass jeder ein kleiner Baustein bei der Lösung der Corona-Krise sein kann. Ob jung oder alt, ungebildet oder belesen, arm oder reich. Mittlerweile klappt das auch gut. Es hat ein wenig Überzeugungsarbeit gebraucht und auch scharfe politische Maßnahmen, nicht alle wollten von selbst einsehen, wie wichtig es nun ist, auf soziale Kontakte zu verzichten und verstärkt zu Hause zu bleiben. Doch gerade scheint es so, als würde fast jeder – sei es nun freiwillig oder unter sanftem Druck – bei der Bekämpfung des Virus mithelfen.

Wir alle verzichten gerade

Das fällt oft nicht leicht, manchmal ist es sogar ziemlich schwer. Man denke nur an die Eltern, die gerade im Minutentakt von den Kindern ans Ende ihrer Kräfte gebracht werden. An die Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen, die sich besonders zurückziehen müssen, weil sie zur Risikogruppe gehören und unter der Einsamkeit leiden. An Menschen, die lange geplante Reisen absagen. Die vielen Künstler, Restaurantbetreiber und andere, für die die Krise massive finanzielle Einbußen bedeutet. Oder einfach die, die auf direkte soziale Kontakte verzichten, obwohl ihnen zu Hause die Decke auf den Kopf fällt – weil sie wissen, worum es geht. 

So hat es auch Angela Merkel gesagt: "Wenn ich heute sehe, wie fast alle ihr Verhalten völlig umgestellt haben, wie die große Mehrheit von Ihnen wirklich jeden unnötigen Kontakt vermeidet, eben weil er auch ein Ansteckungsrisiko enthalten kann, dann möchte ich einfach sagen: Danke, von ganzem Herzen danke."

Das Coronavirus trifft uns an den unterschiedlichsten Stellen, aber wir alle verzichten gerade auf etwas, um das Gemeinwohl nicht zu gefährden. Das ist eine gemeinsame Anstrengung – und am Ende können wir alle dann auch auf etwas zurückschauen, was wir gemeinsam geschafft haben. Wir ganz normale Helden.

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Dieser Artikel ist ursprünglich auf stern.de erschienen.

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