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Coronavirus: Das sollten Haustierbesitzer jetzt wissen

Coronavirus: Das sollten Haustierbesitzer jetzt wissen
© Dean Drobot / Shutterstock
Die Coronakrise stellt auch Tierheime und Haustierbesitzer unter besondere Herausforderungen. Zwar kann das Virus laut aktuellen Erkenntnissen nicht von Haustieren auf den Menschen übertragen werden. Dennoch sollten laut Tierschutzbund auch hier besondere Hygienemaßnahmen beachtet werden.

Kann ich mein Haustier anstecken? Was passiert mit meinem Tier, wenn ich in Quarantäne bin? Und kann ich mein Tier vorübergehend im Tierheim abgeben? Diese und andere Fragen beschäftigen derzeit Millionen von Haustierbesitzern. Antworten dazu hat der deutsche Tierschutzbund auf seiner Internetseite veröffentlicht. Hier die wichtigsten Fragen im Überblick: 

Gibt es Coronaviren bei Hunden und Katzen? Sogenannte Alpha-Coronaviren gibt es bei Hunden und Katzen schon seit Jahren. Bei Hunden machen sie sich als milde Durchfallerkrankung bemerkbar, bei Katzen sind sie möglicher Auslöser der Felinen Infektiösen Peritonitis (FIP). Mit dem aktuellen Virus SARS-CoV-2, dass zu den Beta-Coronaviren zählt, haben sie jedoch nichts zu tun. 

Können Hunde und Katzen an dem Virus erkranken oder es übertragen?

Bislang wird davon ausgegangen, dass diese Tiere bei der Verbreitung keine Rolle spielen. Jedoch sollten sich Besitzer regelmäßig die Hände waschen und die allgemeinen Hygienemaßnahmen ergreifen. Atemmasken oder Desinfektionsmittel sind nicht notwendig. Im Gegenteil: Sie bedeuten für Tiere eher Stress und können Haut und Schleimhäute schädigen.

In China wurde Ende Februar ein Hund in Quarantäne gering positiv auf das Virus getestet. Was bedeutet das?

Der Hund stammte aus einem Haushalt einer infizierten Person. Bei dem Tier wurde das Virus in sehr niedriger Konzentration durch eine Probenentnahme auf Nase und Maul entdeckt. Um eine Infektion weiterzugeben, müsste sich das Virus im Hund weiter vermehren können und in ausreichender Konzentration vorliegen. Dies konnte bei dem Hund nicht festgestellt werden und das Tier zeigte auch keine Krankheitssymptome.

Wenn ich an dem Coronavirus erkrankt bin, sollte ich dann den Kontakt zu meinem Haustier in häuslicher Quarantäne vermeiden?

Ja, auch wenn es bislang keine konkreten Hinweise darauf gibt, dass Haustiere erkranken können. Heißt: Kein Kuscheln, kein Essen teilen und Nasen- und Mundkontakt vermeiden. Vor und nach jedem Tierkontakt sollten Sie sich gründlich die Hände waschen.

Wenn mein Tier Kontakt zu einer infizierten Person hatte, bin ich dann gefährdet?

Bislang wird davon ausgegangen, dass Tiere bei der Verbreitung keine Rolle spielen. Da die wissenschaftlichen Untersuchungen jedoch noch nicht abgeschlossen sind, sollte die aktuelle Situation weiter im Blick behalten und die allgemeinen Hygienevorgaben beachtet werden.

Was passiert mit meinem Hund oder Katze, wenn ich in Quarantäne bin?

Menschen mit direktem Gartenzugang können ihren Hund oder Katze rauslassen, ohne selbst das Haus zu verlassen. Wohnungskatzen können wie gehabt versorgt werden. Ansonsten bitten Sie Freunde, Familienmitglieder oder Bekannte die nicht in Quarantäne sind, mit dem Hund vor die Tür zu gehen. Im besten Fall betritt diese Person nicht Ihre Wohnung und benutzt eine andere Leine und gegebenenfalls ein anderes Halsband, als Sie selbst.

Kann ich mein Tier auch in ein Tierheim geben?

Eine vorübergehende Abgabe während der Quarantäne von 14 Tagen in ein Tierheim oder eine Tierpension sollte nur dann erfolgen, wenn es keine andere Möglichkeit gibt oder Sie selbst in ein Krankenhaus müssen. Orts – und Personenwechsel könnte für ein Haustier großen Stress bedeuten.

Was passiert, wenn eine Ausgangssperre für die ganze Stadt/Gemeinde angeordnet wird?

Hundebesitzer in Italien, wo bereits eine Ausgangssperre verhängt wurde, dürfen trotz Anordnung noch mit ihren Tieren alleine spazieren gehen. Das zuständige Gesundheitsamt wird in einem solchen Fall darüber informieren, wie Sie sich zu verhalten haben.

Auch die Tierheime müssen in diesen Zeiten gewisse Vorkehrungen treffen, um die Versorgung der Tiere sicherzustellen und ihr Personal vor Ansteckung zu schützen. So haben einige Tierheime, wie zum Beispiel im Allgäu, zur Sicherheit geschlossen. Andere, wie das Hamburger Tierheim Süderstraße, haben weiterhin geöffnet, jedoch Gruppenführungen und Infoveranstaltungen abgesagt. 

Dazu rät auch der deutsche Tierschutzbund, der Tierheimen empfiehlt, notfalls auch eine Zusammenarbeit mit anderen Tierheimen zu prüfen, um die Versorgung der Tiere von Coronavirus-Patienten sicherzustellen.

Um die Mitarbeiter vor dem Virus zu schützen, sollten Angestellte von Tierheimen den Kontakt zu quarantänisierten Personen meiden und wenn möglich zu Kollegen und Kunden einen Mindestabstand einhalten. Auch wenn das Robert-Koch-Institut derzeit keine speziellen Quarantänemaßnahmen für Tiere empfiehlt, sollten Tiere im Heim laut Tierschutzbund wie Fundtiere behandelt werden und entsprechend in der Quarantänestation untergebracht, beziehungsweise einzeln gehalten werden. 

Quelle: Deutscher Tierschutzbund; Hamburger Tierschutzverein, Radio Allgäuhit

Dieser Artikel ist ursprünglich auf stern.de erschienen.

jek

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