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Coronakrise: Expertin verrät ihre besten Tipps für die Isolation

Coronakrise: Expertin verrät ihre besten Tipps für die Isolation
© Luis Alvarez / Getty Images
Allein zu Hause, die Welt steht scheinbar still – wie kann ich aus dieser Situation Positives ziehen? Wir haben eine Expertin gefragt, die gerade selber in dieser Ausnahmesituation steckt.

Und plötzlich ist alles anders: Die Coronakrise hat unser aller Leben verändert – wie können wir damit umgehen? Das fragt sich Stefanie Selke. Sie arbeitet in Berlin als Coach und unterstützt Führungskräfte und Mitarbeiter in schwierigen Situationen. Nun steckt sie selber in einer solchen Situation und probiert ihre eigenen Strategien aus. Unter sunny-me.de bloggt Stefanie über ihren Umgang mit der Krise – wir haben sie nach ihren besten Tipps gefragt.

Hallo liebe Stefanie, wie geht es dir im Moment?

Coronakrise: Expertin verrät ihre besten Tipps für die Isolation
© Privat

Inzwischen geht es etwas besser. Ich befinde mich seit zehn Tagen in Isolation auf Teneriffa. Anfang des Monats wurden immer mehr Buchungen meiner Kunden storniert, deswegen dachte ich, dass ich einfach früher in den Osterurlaub starte – und einen Tag später wurde eine Ausgangssperre erlassen. Jetzt darf ich hier nur noch zum Einkaufen und Gassigehen vor die Tür. 

Was ist gerade das schwierigste für Betroffene in dieser Situation?

Ich glaube, wir werden gerade alle auf uns selber zurückgeworfen. Das ist eine Situation, mit der wir ungefragt konfrontiert sind und das ist nun schwer auszuhalten. Ich hatte zum Beispiel am Anfang unheimliche Angst vor der Einsamkeit und habe versucht, das mit Hilfe von Sozialen Medien und Videoanrufen zu bekämpfen. Inzwischen habe ich meiner Mutter Videotelefonie beigebracht und gelernt, dass ich sehr gewöhnungsfähig bin.

Viele Menschen haben im Moment große Schwierigkeiten mit der Ungewissheit der aktuellen Situation. Ging es dir auch so?

Ja, das war wirklich hart. Keiner weiß, wie es weitergeht. Da hilft nur, die Situation zu erkennen und auch anzuerkennen: Ja, diese Ungewissheit belastet mich. Dann weiß ich konkret, was mich beschäftigt. Und im nächsten Schritt geht es darum, aktiv Alternativen zu suchen. Zum Beispiel mit Sport: Beschäftige deinen Körper, hol die Yoga-Matte raus oder mach Hampelmann im Wohnzimmer. Dann tust du aktiv etwas und bist nicht Opfer deiner Grübeleien. Und auch seine Gedanken kann man aktiv steuern und programmieren.

Wie kann das gelingen?

Ich habe mir zum Beispiel angewöhnt, jeden Tag ein Positiv-Tagebuch zu schreiben und all die guten Dinge aufzuschreiben, die mir begegnen.

Das kann in der Isolation ja nicht viel sein, oder?

Oh doch. Das kann etwas ganz Einfaches sein, was wir nur entdecken und uns darauf fokussieren müssen. Ich habe mich zum Beispiel über die zwitschernden Vögel gefreut, über die Ruhe, die ich nun gezwungenermaßen habe und die Zeit, die ich nun nutzen kann, um neue Rezepte auszuprobieren oder Bücher zu lesen.

Klingt, als müsste man seine Lage nur unter einem anderen Blickwinkel betrachten …?

Ja, genau. Ich fokussiere mich jetzt auf meine Tasse Espresso am Tag, das ist inzwischen ein richtiges Highlight, auf das ich mich freue und das ich zelebriere. Was immer mich stresst und belastet, kann mich in einem anderen Kontext auch cool sein lassen, es kommt eben drauf an, aus welcher Perspektive ich darauf schaue.

Was hast du in den zehn Tagen Isolation über dich gelernt, was dich überrascht hat?

Ich habe meine eigenen Bedürfnisse wesentlich besser kennengelernt. Durch diese Situation bin ich gezwungen, mich mit mir selber auseinanderzusetzen und weiß heute wesentlich besser, wie wichtig mir zum Beispiel persönliche Beziehungen sind. Und so kann ich zum Beispiel mit Videocalls gegensteuern und meine persönlichen Bedürfnisse besser erfüllen. Außerdem merke ich, dass ich wirksam sein kann, indem ich mit den Tipps in dem Blog anderen Menschen in dieser Situation helfe. Diese Selbstwirksamkeit brauchen wir alle, um zufrieden und motiviert zu bleiben! 

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