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"Corona-Held" aus Zittau stirbt Chefarzt wird Opfer der tückischen Pandemie

Corona aktuell: Arzt in Schutzanzug
© Alexandros Michailidis / Shutterstock
Wolfgang Eipperle rettete als Chefarzt der Inneren Medizin am Klinikum im Corona-Hotspot Zittau vielen Menschen das Leben. Nun erlag er selbst mit nur 61 Jahren einer Covid-19-Erkrankung.

Traurige Nachricht aus dem Klinikum Oberlausitzer Bergland im sächsischen Zittau: Der Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin, Wolfgang Eipperle, ist bereits am 11. März im Alter von 61 Jahren gestorben. Das teilte das Klinikum in einer Traueranzeige auf seiner Webseite mit. Der Mediziner erlag einer Covid-19-Erkrankung, berichtet die "Sächsische Zeitung".

"In der leider nur 10 Monate währenden gemeinsamen Zusammenarbeit haben wir Herrn Dr. Eipperle als einen jederzeit um seine Patienten besorgten, freundlichen und allseits geschätzten Chefarzt kennenlernen dürfen", erklärten Geschäftsführung und Betriebsrat des Krankenhauses. Besonders tragisch: Eipperle leitete auch die Corona-Station in Zittau und rettete dort vielen Covid-19-Patienten das Leben. Nun verlor er selbst im Dresdner Uniklinikum den Kampf gegen das Virus.

Zittau: Chefarzt Wolfgang Eipperle stirbt mit 61 Jahren an Covid-19

Eipperle war erst im vergangenen Jahr an das Klinikum gekommen. Im Winter hatte die zweite Welle der Pandemie Zittau besonders hart getroffen, kaum eine Stadt hatte höhere Inzidenzwerte aufzuweisen. Wie die "Sächsische Zeitung" berichtete, wurden vom Zittauer Standesamt auf dem Höhepunkt der zweiten Welle viermal so viele Sterbeurkunden ausgestellt wie in den vergangenen Jahren. Die Krematorien konnten kaum noch alle Beerdigungen bewältigen, die Bilder von gestapelten Särgen aus der sächsischen Stadt gingen durch das ganze Land.

Zwischenzeitlich konnte das Klinikum keine neuen Covid-19-Patienten mehr aufnehmen. Teilweise wurden in jener Zeit mehr als hundert Corona-Tote pro Tag in Zittau verzeichnet – ohne Wolfgang Eipperle wären es womöglich noch mehr gewesen. Zahlreiche Menschen in der Stadt und im Internet würdigten das Engagement des "Corona-Helden" und nahmen Abschied. "Es ist tragisch, dass der Chefarzt, der an vorderster Front den Corona-Patienten half, selbst Opfer dieser tückischen Pandemie wurde. Unser Mitgefühl gehört seinen Angehörigen", sagte Zittaus Oberbürgermeister Thomas Zenker.

Quellen: Klinikum Oberlausitzer Bergland / "Sächsische Zeitung" (1) / "Sächsische Zeitung" (2)

Dieser Artikel erschien ursprünglich bei stern.de.

epp/stern

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