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Was du über Corona-Tests aus der Apotheke wissen musst

Corona: Schnelltest
© Jarun Ontakrai / Shutterstock
Werden wir bald Corona-Tests in der Apotheke bekommen? Und sind diese überhaupt aussagekräftig? Virologe Prof. Christian Drosten hat Antworten.

Habe ich's schon und merke es nur nicht? Bin ich schon fiebrig – oder ist mir nur warm? Diese Fragen stellen sich derzeit viele Menschen. Das Coronavirus versetzt uns in Alarmbereitschaft. Denn die weite Differenz der Ausprägung des Virus macht es schwer zu fassen: Während noch immer 80 Prozent milde bis gar keine Symptome verspüren, erleiden andere Erkrankte schwere bis tödliche Verläufe.

Gefährlich sind vor allem Menschen, die das Coronavirus bereits in sich tragen, davon aber gar nichts merken – und es unbemerkt verbreiten. Deswegen wird der Wunsch nach einem Corona-Test immer größer – Mund auf, Probe entnehmen, Klarheit haben. Das versprechen die ersten Selbsttests, die bald nach und nach in den Apotheken eintrudeln dürften. Aber wie sicher sind deren Ergebnisse wirklich? Dazu hat sich der Virologe Prof. Christian Drosten im NDR-Podcast geäußert.

Was bringen Corona-Antikörper-Tests aus Apotheken?

"Die haben das Format von einem Schwangerschaftstest", beschreibt Drosten die Antikörpertests, die nun vor allem aus Asien kommen sollen. Das klingt zunächst nach einem einfachen Format, darin sieht der Virologe jedoch gleich zwei Problematiken. Eine sei die hohe Fehlerrate, das andere die Messung an sich: "Wir testen ja hier nicht auf das Virus, sondern wir testen auf den Antikörper", erklärt Prof. Drosten. Die wiederum seien bei Patienten jedoch erst nach einer Woche oder sogar zehn Tagen nachweisbar. 

Das heißt, wir sind blind für die erste Krankheitsphase. Also jemand, der die Krankheit hat und sich mit diesem Test dann testet, solange der in den ersten zehn Tagen der Krankheit ist, kann man gar nichts sagen. Der kann das haben oder kann es nicht haben. Der Test ist vollkommen nutzlos.

Die Antikörper-Tests auf das Coronavirus könnten also negativ ausfallen – obwohl man infiziert ist. Im Endeffekt würden das Ergebnis dann mehr Fragen statt Antworten aufwerfen. 

Also: Auch wenn wir in den Apotheken bald Schnelltests auf Corona-Antikörper angeboten bekommen, sollten wir trotzdem kritisch bleiben. Wer sicher gehen möchte, das rät auch Prof. Drosten abschließend, sollte noch immer mit seinem Hausarzt sprechen – und zwar per Telefon, nicht vor Ort. 

verwendete Quellen: NDR Coronavirus-Update mit Christian Drosten

mjd

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