Sie sind die Hoffnungsträger für ein Ende der Corona-Pandemie: Impfstoffe. Insbesondere die mRna-Impfung von Biontech galt bislang als hochwirksam. Jetzt gibt es jedoch neue Daten aus Israel, die vermuten lassen, dass sie weniger gut schützen könnte als bislang angenommen. Wie unter anderem die "Tagesschau" berichtet, soll der Biontech-Impfstoff in Israel nur noch eine Schutzwirkung von 64 Prozent aufweisen. Diese Zahl gelte jedoch vor allem für eine Ansteckung – vor einem schweren Verlauf soll die Impfung nach wie vor gut schützen.
Wie das israelische Gesundheitsministerium mitteilte, soll die Wirkung von Biontech innerhalb der letzten Wochen stark abgenommen haben – parallel zur Ausbreitung der Delta-Variante im Land. Seit dem 6. Juni könne beobachtet werden, dass eine Infektion und symptomatische Erkrankung mit dem Coronavirus mit der Biontech-Impfung nur noch zu 64 Prozent verhindert würden. Allerdings soll der Impfstoff noch immer zu 93 Prozent vor schweren Covid-Verläufen mit Krankenhausaufenthalten schützen können.
Corona-Schutz von Biontech sinkt auf 64 Prozent
Noch handelt es sich um vorläufige Ergebnisse aus Israel, da die Datensammlung weiter läuft. Allerdings steigen in dem Land trotz hoher Impfquote aktuell die Infektionszahlen wieder an. Der Großteil der Ansteckungen sei auf die Delta-Variante des Coronavirus zurückzuführen. Das Tückische: Rund 50 Prozent der Infizierten in Israel sollen laut Tagesschau bereits geimpft sein.
Die Daten aus Israel verunsichern – sie sollen jedoch keinen Grund zur Sorge darstellen. Schließlich können aktuelle Beobachtungen aus Großbritannien und Isreal auch bestätigen, was die Ständige Impfkommission in Deutschland bislang annimmt: Die Biontech-Impfung soll auch bei einer Infektion mit der Delta-Variante vor einem schweren Verlauf schützen. Allerdings ist nach wie vor Vorsicht gefragt. Denn auch Geimpfte scheinen sich infizieren und somit das Virus weitertragen zu können.
In Deutschland soll sich die Delta-Variante bereits ausbreiten, das Robert-Koch-Institut ging zuletzt davon aus, dass sie bereits für 50 Prozent der Infektionen verantwortlich sein dürfte. Die Inzidenz steigt auch hierzulande aktuell wieder leicht.
verwendete Quellen: BR24, Tagesschau, Der Spiegel, Robert-Koch-Institut
