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Krasse Protestaktion: Warum Hausärzt*innen jetzt wegen Corona blank ziehen

Corona aktuell: Eine unbekleidete Hausärztin mit einem Krankenschein in den Händen
© blankebedenken.org / PR
Viele Hausärzt*innen fühlen sich in der Coronakrise nicht ausreichend unterstützt, vor allem die Versorgung mit Schutzkleidung lässt zu wünschen übrig. Deshalb haben einige von ihnen eine Protestaktion gestartet – und blank gezogen.

Schutzmasken für den kurzen Supermarktbesuch gibt es mittlerweile in fast jeder Schneiderei – und zur Not kann man sich auch selbst schnell mal eine basteln (wie du eine Maske in einer Minute schneidern hinkriegst, verraten wir dir hier). Was jedoch für den Alltagsgebrauch völlig okay ist, sofern wir uns zusätzlich an Abstands- und Hygieneregeln halten, reicht in einer Arztpraxis bei weitem nicht aus. Hier ist eine geprüfte und für den medizinischen Gebrauch hergestellte Schutzausrüstung unerlässlich – nur so wie es aussieht, dummerweise nicht selbstverständlich. 

Nackte Proteste wegen mangelhafter Schutzmöglichkeiten

Unter dem Stichwort #blankebedenken machen vor allem Hausärzte und Hausärztinnen mit einer drastischen Protestaktion auf die mangelhafte Versorgung mit medizinischer Schutzkleidung im Praxisbetrieb aufmerksam: Sie ziehen blank. Auf der Website "blankebedenken" sind zahlreiche Fotos von zum Teil nur mit einem Stethoskop bekleideten oder mit Verbandsmaterial bedeckten Mediziner*innen zu sehen, die sich an der Aktion beteiligen und damit ihrer Sorge Ausdruck verleihen, ihre Arbeit bald nicht mehr sicher ausführen zu können.

Fallback-Bild


Dazu schreiben die Initiator*innen auf ihrer Homepage:

"Wir sind Ihre Hausärztinnen und Hausärzte. Um Sie sicher behandeln zu können, brauchen wir und unser Team Schutzausrüstung. Wenn uns das wenige, was wir haben, ausgeht, dann sehen wir so aus."

Corona aktuell: Ein unbekleideter Arzt mit Stethoskop und Blutdruckmessgerät
© blankebedenken.org / PR
Krasse Protestaktion: Warum Hausärzt*innen jetzt wegen Corona blank ziehen
© blankebedenken.org / PR

Hausärzt*innen fühlen sich im Stich gelassen

Seit Wochen kritisieren Hausärzt*innen, dass sie in der Coronakrise bei der Last, die sie tragen, seitens der Politik viel zu wenig Unterstützung erfahren. Wie das Ärzteblatt berichtet, werden derzeit rund 85 Prozent der Corona-Patienten ambulant betreut. Gesundheitsminister Jens Spahn bezeichnete niedergelassene Ärzt*innen Mitte April sogar als "Schutzwall" gegen Corona. Trotzdem seien sie in den Gremien nicht ausreichend repräsentiert und würden bei Regierungsmaßnahmen zu wenig berücksichtigt, sagen die Kritiker. Stattdessen werde alle zwei Wochen von Neuem die telefonische Krankschreibung infrage gestellt, heißt es auf dem blankebedenken-Twitteraccount.

sus

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