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Corona aktuell: Frau nach Geburt mit Mundschutz traumatisiert

Corona aktuell: Mutter mit Mundschutz nach Geburt
© Ken Tackett / Shutterstock
Aktuell wird der Fall einer Frau publik, die nach einer Geburt mit Mundschutz ein Trauma erlitt. Der Verein Mother Hood e.V. klärt zur Maskenpflicht auf – und wie Schwangere sich vorbereiten können.

Eine Geburt gehört auch ohne Corona zu den prägendsten Erfahrungen einer Frau. Nach monatelanger Entwicklung hält man sein eigenes, kleines Baby endlich im Arm – das für so manche Eltern an ein Wunder grenzt. Bringt man dieses Wunder jedoch in Zeiten einer Pandemie zur Welt, treffen zwei Extremsituationen aufeinander. Welche Folgen daraus resultieren können, zeigt nun ein Bericht des "Merkur" auf. Demnach soll eine Frau ein Trauma erlitten haben, nachdem sie während der Geburt einen Mundschutz tragen musste.

Mutter nach Mundschutz-Geburt traumatisiert

Die Geschichte wurde im Zuge einer Presse-Videokonferenz der Schwangerschaftsberatung "Donum Vitae" bekannt. Darin beschrieb die stellvertretende Leiterin den Fall einer jungen Frau, die nach der Geburt plötzlich unter Panikattacken und Depressionen litt. Nachdem ihr Gynäkologe Schwierigkeiten hatte, zu ihr durchzudringen, holte er Hilfe bei "Donum Vitae". 

Als die Hilfsstelle die Frau Anfang 20 erreichte, stellte sich heraus: Die Mutter hatte während der Geburt ein Trauma erlitten. Bei der Geburt war ein Mundschutz Pflicht gewesen – unter dem sie zunächst Atemnot, dann Panik bekam. Wie der "Merkur" berichtet, soll die Maske zwar zwischendurch abgenommen, bei Schreien jedoch wieder aufgesetzt worden sein – aus Angst vor einer Tröpfcheninfektion. Erst mit einer Saugglocke konnte das Kind letztendlich zur Welt gebracht werden. Die Mutter blieb traumatisiert zurück.

"Die Gefahr eines Traumas besteht zB immer dann, wenn die Gebärende ein Gefühl des 'Ausgeliefertseins' erlebt, wenn ihre Ängste nicht ernst genommen werden oder sie etwas tun muss, was sie eigentlich nicht möchte und wofür es auch keine vernünftige Erklärung gibt", erklärt uns Katharina Desery von der Bundeselterninitiative Mother Hood e.V.. Für das Tragen eines Mundschutzes in Kliniken gibt es derzeit einen Grund. Doch die Situation ist trotzdem eine ungewohnte, dazu noch ziemlich beängstigende.

Unterschiedliche Corona-Maßnahmen der Kliniken

Welche Corona-Maßnahmen gelten in der Klinik? Frauen sollten sich während der Geburt immer wohl und vor allem sicher fühlen. Umso wichtiger wird auch zur Coronakrise die Wahl der Wunschklinik. Denn die Maskenpflicht bei der Geburt wird derzeit überall anders gehandhabt, was zusätzlich für Verunsicherung sorgt. Mother Hood e.V. schreibt dazu:

Eine generelle Maskenpflicht in der Klinik ist verständlich. Für die Geburt, als körperliche Höchstleistung, muss es aber eine Ausnahmeregelung geben. So ist es bereits aktuell in vielen Kliniken, in denen die Maskenpflicht für die Dauer der Geburt aufgehoben wird. Für Schwangere ist es sehr wichtig, sich rechtzeitig in der Wunschklinik zu erkundigen, wie es dort mit der Maskenpflicht ausschaut.

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Generell soll die Maske während der Geburt die Sicherheit ja sogar erhöhen – und das Risiko einer Ansteckung verringern. Bei vielen Frauen schürt die ungewohnte Situation jedoch vor allem Ängste. Sollte eine Maskenpflicht während der Geburt herrschen, rät Katharina Desery daher zu einer Vorbereitung: 

Manchen Schwangeren hilft sicherlich, das tiefe Atmen mit Maske vorher zu üben, sich auch mental auf eine Geburt mit Maske einzustellen und mögliche Ängste mit der Hebamme zu besprechen.

Viele Beratungsstellen für Schwangere und Familien stehen derzeit auch per Video- und Telefonanruf zur Stelle, um für Frauen da zu sein. Denn ob mit Maske oder ohne – die Geburt sollte in schöner Erinnerung bleiben. 

mjd

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