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Corona-Ausbruch 177 Infizierte, 7 Tote – die bittere Bilanz einer Hochzeit

corona aktuell: Hochzeitspaar mit Maske
© Donenko Oleksii / Shutterstock
Die Seuchenbehörde der USA zeigt auf, welche Folgen ein Corona-Ausbruch haben kann. Nach einer kleinen Hochzeit infizierten sich 177 Menschen mit dem Coronavirus, sieben verstarben. Dabei gab es ein Hygienekonzept.

Sie hatten alles genau durchdacht. Ein Hygienekonzept wurde erarbeitet. Kellner*innen trugen Masken. Und am Eingang der Veranstaltung wurde sogar Fieber gemessen. So erhoffte sich ein Paar aus Maine, USA, ihre Hochzeit trotz Corona im kleinen Kreis feiern zu können.

Die bittere Bilanz: Als Folge der Veranstaltungen mit gerade einmal 55 Gästen infizierten sich insgesamt 177 Menschen mit dem Coronavirus. Sieben Erkrankte wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Sieben Menschen verstarben.

Wie weitreichend die Folgen selbst kleiner Zusammentreffen zu Zeiten der Corona-Pandemie sein können, zeigt nun ein aktueller Bericht der amerikanischen Seuchenbehörde CDC auf. Darin wurde das Infektionsgeschehen nach der Hochzeit aufgearbeitet. 

Die Feier in Maine ist bezeichnend für viele andere Veranstaltungen dieses Jahres. Sie wurde in der Teilnehmerzahl reduziert, es wurden Maßnahmen zum Infektionsschutz getroffen und vor Ort wiesen sogar Schilder die Gäste darauf hin, bitte Abstand zu halten. Jeder fühlte sich zum Zeitpunkt der Hochzeit gesund. Und trotzdem kam es danach zu einem massiven Ausbruch.

Denn ein Gast musste bereits infiziert und infektiös zu sein – ohne es zu wissen. Insgesamt steckte sich auf der Feier die Hälfte der Teilnehmer mit dem Coronavirus an. Darunter befanden sich drei Angestellte, die ausschließlich mit Maske gearbeitet hatten.

Die Hochzeit ist ein Paradebeispiel für die gefährliche Zeitspanne, in der ein Mensch das Coronavirus bereits verbreiten kann, ohne selbst Symptome zu haben. Und dafür, wie ernst Erkältungssymptome aktuell genommen werden sollten. Denn ein besonders tragischer Nacheffekt der Hochzeit zeichnete sich in einem 160 Kilometer entfernten Pflegeheim ab. Dort soll eine enge Kontaktperson eines Hochzeitsgastes gearbeitet haben – trotz Fieber, Schnupfen, Husten und Muskelschmerzen. 

Innerhalb der zwei Tage, die die Pflegekraft krank zur Arbeit erschienen war, steckten sich 24 der 44 Bewohner*innen mit dem Coronavirus an. Sechs davon starben. 

Über solche Infektionsketten ließen sich zuletzt ganze 177 Infektionen und sieben Todesfälle mit der Hochzeit in Verbindung bringen – mehr Menschen, als überhaupt auf der Feier erschienen waren. Das Beispiel zeigt, wie schnell sich das Coronavirus auf Veranstaltungen verbreiten kann – und dass Menschenleben daran hängen können.

verwendete Quellen: CDC, Der Spiegel

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