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Bauchgefühl versus Statistik Sind tatsächlich genauso viele Geimpfte wie Ungeimpfte im Krankenhaus?

Bauchgefühl versus Statistik : Sind tatsächlich genauso viele Geimpfte wie Ungeimpfte im Krankenhaus?
© Halfpoint / Shutterstock
Sind genauso viele geimpfte wie ungeimpfte Corona-Patient:innen in den Krankenhäusern? Das Bauchgefühl kann einem da schnell ein Schnippchen schlagen. Denn: Die absoluten Zahlen führen in die Irre – auf die prozentuale Verteilung kommt es an.

Schaut man sich die absoluten Zahlen der geimpften und ungeimpften Corona-Patient:innen in den Krankenhäusern an, dann halten sie sich zunächst die Waage. Daraus wird häufig geschlussfolgert, dass die Impfungen somit keine Wirkung haben könnten. Statistisch ist das jedoch ein ziemlicher Fehlschluss.

Corona-Patient:innen im Krankenhaus: Die Statistik zeigt, dass es mehr Ungeimpfte sind

Mit dem folgenden Beispiel der "Tagesschau" lässt sich dieser Fehlschluss schnell aufklären.

Bei einer Gruppe von 100 Menschen liegt die Impfquote bei 90 Prozent (es handelt sich hier um ein Beispiel und nicht um die aktuelle Impfquote in Deutschland), das bedeutet, dass 90 Menschen geimpft und 10 Menschen nicht geimpft sind. Aus beiden Gruppen kommen jeweils zwei Personen mit einer Corona-Infektion ins Krankenhaus – in absoluten Zahlen also genau gleich viele.

Ein Blick auf die prozentuale Verteilung zeigt jedoch ein deutlich anderes Bild. Bei den Geimpften sind zwei Prozent der insgesamt 90 Menschen mit einer Corona-Infektion ins Krankenhaus gekommen. Bei den Ungeimpften sind es 20 Prozent.

Seit Beginn der Corona- Impfkampagne war bekannt, dass die Vakzine nicht zu 100 Prozent schützen

Schon vor der Impfkampagne stellte sich durch Studien der Impf-Hersteller heraus, dass die Impfungen nicht zu 100 Prozent vor einer Ansteckung schützen können. Gerade in Bezug auf die verschiedenen Mutationen und die aktuell immer dominanter werdende Omikron-Variante nehmen die Impfdurchbrüche zu. Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit, an einem schweren Verlauf zu erkranken, als geimpfte Person geringer.

Damit einher geht ebenfalls eine niedrigere Hospitalisierungsrate von Geimpften, was wiederum das Gesundheitssystem deutlich entlastet.

Je länger die Corona-Impfungen her sind, desto mehr Impfdurchbrüche gibt es

Doch nicht nur die Mutationen, sondern auch die abnehmende Wirkung der Impfstoffe führt dazu, dass es deutlich mehr Impfdurchbrüche gibt, so die Erklärung der Ständigen Impfkommission – dies ist gerade in den älteren Generationen spürbar. Nach Angaben des NDR sind dem Robert-Koch-Institut seit dem 1. Februar 2021 insgesamt 261.735 Impfdurchbrüche bekannt. (Stand: 25. November 2021). Sechs Wochen zuvor waren es 95.487 Fälle (Stand: 20. Oktober 2021).

Verwendete Quellen: tagesschau.de, ndr.de, rki.de

slr Brigitte

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