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Foren-Spenden für Flutopfer: User sammeln rund 5000 Euro

In nur wenigen Tagen haben engagierte Foren-Userinnen und User bereits rund 5000 Euro Spenden gesammelt. Hier lesen Sie, wie es zur Aktion "Wir bauen einen virtuellen Deich" gekommen ist.

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Wasser und kein Ende: Die Bilder aus den Hochwasserregionen in Deutschland sind erschütternd. Haus und Habseligkeiten vieler Menschen sind untergegangen. BRIGITTE.de-Community-Userin bunte_Kuh wollte nicht länger hilflos vor dem Fernseher sitzen, sondern helfen. Spontan engagierte sie sich für die Leidtragenden des Hochwassers und erfand die Spendenaktion "Wir bauen einen virtuellen Deich". Dort "verkauft" sie gezeichnete Sandsäcke gegen Spenden für die Flutopfer.

Die Aktion ist ein voller Erfolg: Die Säcke finden rasenden Absatz und knapp eine Woche nach Start der Aktion sind bereits fast 5000 Euro zusammengekommen. Im Interview erzählt "bunte_Kuh", wie es zu der Säcke-Idee gekommen ist, und wie es weitergeht.

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BRIGITTE.de: Viele Menschen spenden für die Flutopfer - aber nur wenige stellen gleich eine so erfolgreiche Spendenaktion auf die Beine. Wie ist Ihnen die Idee zu der Aktion gekommen?

bunte_Kuh: Die Ohnmacht der Menschen hat mich erschüttert. Ich wollte etwas tun, um diesen Leuten zu helfen. Und wie ginge das besser als zusammen mit meinen Nachbarinnen vom virtuellen Gartenzaun der BriCom?

BRIGITTE.de: Und wie sind Sie ausgerechnet auf die Idee gekommen, Säcke zu zeichnen?

bunte_Kuh: Ich zeichne schon seit Mitte Februar irgendwelche Säcke, Beutel, Tüten und Taschen. Ursprünglich habe ich damit einen Strang im BriCom-Pavillon illustriert. Das war eine Art Fingerübung für mich, als ich zunächst den „Fresssack“ oder den „Drecksack“ gezeichnet habe.

BRIGITTE.de: Wie lange brauchen Sie im Schnitt für einen Spenden-Sack?

bunte_Kuh: Für ein Modell aus der bestehenden Kollektion brauche ich drei Minuten: ich versehe die Zeichnung im Album auf web.de und auf BRIGITTE.de jeweils mit einem Etikett, auf dem der Spender vermerkt ist – fertig.

Die individuellen Zeichnungen dauern länger; je nachdem, wie ausgefallen die Wünsche der Spender sind. Aber weil ich mittlerweile Übung habe, schaffe ich auch die schrägsten Sack-Modelle in etwa einer halben Stunde.

Alle persönlichen Anfragen sind ausgefallen oder witzig, denn jeder hat eigene Vorlieben.

BRIGITTE.de: "Individuell" heißt: Manche User spenden extra, um eine persönliche Zeichnung zu bestellen. Gab es da besonders ausgefallene oder witzige Anfragen?

bunte_Kuh: Ich liebe das Modell "Pepe und Puma", zu dem ich die Fotos von den Haustieren einer Userin zu einer Collage zusammengebastelt habe. Aber alle persönlichen Anfragen sind ausgefallen oder witzig, denn jeder hat eigene Vorlieben - und ich freue mich darüber, wenn ich diese mit ein paar Linien umsetzen kann.

BRIGITTE.de: Hätten Sie gedacht, dass die Aktion so erfolgreich werden würde?

bunte_Kuh: Das hätte ich mir nicht träumen lassen - ich hatte hundert Säcke im Lager, wollte dafür jeweils zehn Euro haben und habe die Aktion bis zum 31.12. angesetzt, um auch nach der Flut für die Räumarbeiten spenden zu können. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass der erste Tausender so schnell beisammen war.

BRIGITTE.de: Viele Userinnen und User in der Community haben mittlerweile ihr Avatar-Bild gegen einen der Spenden-Säcke ausgetauscht. Was ist es für ein Gefühl zu sehen, dass es in manchen Foren plötzlich überwiegend Ihre Avatar-Bilder zu sehen gibt?

bunte_Kuh: Es freut mich natürlich, dass meine Zeichnungen so gut ankommen und von vielen Usern stolz zur Schau getragen werden. Aber ich weiß auch, dass es andere User gibt, denen der gefühlte "Gruppenzwang" in der BriCom lästig ist. Allerdings geht die Gleichung "Sack-Avatar = großzügiger Spender" gegen "kein Sack = Geizhals" meiner Meinung nach nicht auf. Ich kenne viele Leute, die mehr leisten als ich, ohne das an die große Glocke zu hängen. Und ich kenne viele Leute, die gerade eine Riesengaudi mit den bunten Sack-Avataren haben. Was davon ist jetzt "richtiger"? Ich bin da ein bisschen unentschieden und verstehe beide Seiten.

BRIGITTE.de: Jetzt sind schon fast 5000 Euro beisammen. Brauchen Sie langsam eine Pause vom Zeichnen?

bunte_Kuh: Ich hoffe sehr, dass es weiter geht! Die Spendenaktion ist nach oben offen und je mehr Geld zusammenkommt, desto besser. Andere Leute stricken, fotografieren oder werkeln im Garten - ich mache aus einfachen Linien und Farben immer wieder neue Motive. Das Zeichnen ist meine Pause.

Möchten auch Sie für die Flutopfer spenden? Dann klicken Sie hier um zur Spendenaktion zu kommen.

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