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Über 1.500 Tote: Cholera-Epidemie breitet sich im Jemen aus

Cholera im Jemen
© Gettyimages/ Brent Stirton
Im Jemen breitet sich eine Cholera-Epidemie rasant aus. Über 1.500 Menschen sind verstorben, Unicef spricht "vom schlimmsten Ort weltweit für Kinder".

Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldet, sind im Jemen schon mehr als 1.500 Menschen an den Folgen einer Cholera-Erkrankung gestorben. Jeden Tag würden sich 5.000 Menschen neu mit der Krankheit infizieren, die im schlimmsten Fall zum Tode führen kann. In Sanaa herrscht derzeit der ausgerufene Ausnahmezustand.

Mehr als 246.000 Menschen haben sich seit Ende April mit der Infektionskrankheit infiziert, darunter 40 Prozent Kinder. Die WHO und die UN gehen davon aus, dass sich bis Ende August mehr als 300.000 Menschen anstecken könnten, immerhin leben 7,6 Millionen Menschen in den Epidemie-Gebieten. Unicef spricht vom derzeit "schlimmsten Ort auf der Welt für Kinder".

Warum breitet sich die Krankheit so rasant aus?

Seit drei Jahren herrscht im Jemen Bürgerkrieg zwischen der Regierung des Landes und aufständischen Rebellen. Die schiitischen Huthi-Rebellen haben bereits große Teile des Landes eingenommen, auch die Hauptstadt Sanaa. Der amtierende Präsident Jemens wird von Saudi-Arabien unterstützt, die Rebellen bekommen Hilfe vom Iran.

Bei den Bombardements ist ein Großteil der Infrastruktur und über die Hälfte aller Gesundheitseinrichtungen zerstört worden. Es gibt keine funktionierende Gesundheitsversorgung mehr im Land, erkrankte Menschen bekommen keine fachgerechte Behandlung. Trinkwasser- und Abwassersysteme sind nicht voneinander getrennt, weshalb das knappe Trinkwasser häufig mit Choleraerregern verunreinigt ist. Außerdem können sich Erreger in verunreinigten Nahrungsmitteln befinden.

Welche Symptome machen sich bemerkbar?

Die Magen-Darm-Krankheit Cholera wird durch Bakterien übertragen und breitet sich insbesondere unter unhygienischen Bedingungen aus. Wer sich angesteckt hat, leidet unter starkem Durchfall und Erbrechen. Für alte oder kranke Menschen sowie Kinder kann die Infektionskrankheit lebensbedrohlich werden.

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jg

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